Nachricht | Politikakademie für junge Aktive. Veränderung beginnt vor Ort

Ein Kurs der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und des Forums Linke Kommunalpolitik in Baden-Württemberg über Theorie und Praxis linker Politik

WORUM GEHT ES?

Linke Politik will die Welt verändern. Dazu  braucht sie Wissen über die Gesellschaft und über die Machtverhältnisse, die sie verändern will. Sie braucht Menschen, die sich vor Ort engagieren wollen und die bereit sind, sich mit anderen gemeinsam einzusetzen. Linke Politik braucht Menschen, die sich nicht abschrecken lassen von der Macht der Anderen und die Spaß daran haben, sich mit anderen zu vernetzen und zu organisieren.

Mit dem Kurs «Politikakademie für junge Aktive. Veränderung beginnt vor Ort» wollen wir jungen Menschen theoretische Denk- und praktische Handwerkzeuge vermitteln, um sie zu befähigen, zu Akteuren linker Politik vor Ort zu werden. Im Kurs wollen wir Grundfragen linker Politik, linker Geschichte, linker Theorie und linker Praxis diskutieren und auf aktuelle Auseinandersetzungen vor Ort, etwa  in der Kommunalpolitik, anwenden.

SEMINARORT

Alle Module der «Politikakademie für junge Aktive. Veränderung beginnt vor Ort» finden  in der Karl-Kloß-Jugendbildungsstätte Stuttgart-Feuerbach (Am Sportpark 2, 70469 Stuttgart) statt.

KURSPROGRAMM (Beginn der Seminare jeweils Freitag um 18:00 Uhr; Seminarende jeweils Sonntag um 16:00 Uhr)


Modul 1: Geschichte und Gegenwart linker Politik (04.-06. Mai 2018)

Um heute linke Politik zu gestalten, ist es wichtig die linke Geschichte in ihren Grundzügen zu kennen. Wir wollen uns im Seminar mit der Geschichte der Linken auseinandersetzen, um Schlussfolgerungen für heute zu ziehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Geschichte der Linken sowohl in ihrer parteiförmigen Verfasstheit als auch in Form sozialer Bewegungen und Initiativen. Wir wollen das erste Modul auch ausgiebig nutzen, um uns kennenzulernen und zu vernetzen.

Als Bezug wollen wir uns im Seminar mit der Kommunalpolitik im «roten Wien» der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts beschäftigen und nach Anknüpfungspunkte für heutige «Kämpfe um Wohnen und Stadt» fragen. Ein weiterer Diskussionspunkt wird das Thema Migrations- und Integrationspolitik in der Kommune sein, wo wir fragen wollen «Wie wird Migration vor Ort zur Chance?» Ganz besonders freuen wir uns auf die Eröffnung unserer Politikakademie durch den Vorsitzenden der Partei DIE LINKE Bernd Riexinger.

Modul 2: Grundfragen einer linken Kritik der politischen Ökonomie und aktueller Kapitalismusanalyse und –kritik (20.-22. Juli 2018)

Wie funktioniert der Kapitalismus - und was wird darunter verstanden? Ist es ein Wirtschaftssystem oder betrifft er unser ganzes Leben, unseren Alltag? Wie verändern sich soziale Ungleichheit, Armut und Reichtum im Kapitalismus? Wann kann man von einer Krise sprechen? Wie hat sich der Kapitalismus in den letzten 200 Jahren entwickelt?

Im Kern dieser Diskussionen soll die für linke zentrale «Eigentumsfrage» stehen. Wer besitzt und wer verfügt über die Produktionsmittel, wer bestimmt, in was investiert und was produziert werden soll? Für die Politik vor Ort heißt dies: Werden grundlegende Güter wie Boden, Bildung, Energie, Verkehr, Gesundheit durch private Träger auf einem freien Markt und nach der Logik der Profiterzielung angeboten? Oder ist es das sich selbst verwaltende demokratische Gemeinwesen, die Kommune, die bedürfnisorientiert und nach sozialen Kriterien diese Güter bereitstellt?

Modul 3: Akteure und Strategien der Veränderung: Partei, Bewegung, Transformation (28.-30. September 2018)
Linke Politik muss sich mit konkreten Bedingungen auseinandersetzen, findet ihren Gegenstand  und das Feld der Auseinandersetzung vor Ort. In diesem Modul wollen wir uns damit beschäftigen, wie wir für linke Politik Mehrheiten in der Gesellschaft und im politischen System gewinnen können. Wie sieht linke Bündnispolitik aus? Wie können wir in politische Auseinandersetzungen vor Ort so intervenieren, dass wir die Konflikte «gewinnen» können? Welche taktischen und strategischen Überlegungen müssen wir anstellen, um in breiten Bündnissen für eine «sozialistische Transformation» zu wirken?

Im Modul wollen wir auch fragen, wie sich linke politische Forderungen in eine Praxis vor Ort konkretisieren lassen und wie wir dort die Arbeit in kommunalen Gremien mit einer Bezugnahme auf (zivil-)gesellschaftliche Akteure und Akteure wie Genossenschaften verbinden können.  Außerdem soll nach dem transformatorischen Potential kommunaler Selbstverwaltung gefragt werden und wieviel von der Pariser «Commune» sich dort noch findet.

Modul 4: Linke Politik ist international: Internationale Solidarität in Zeiten der Flucht  (02.-04. November 2018)
Für eine Linke in der Tradition der Arbeiterbewegung ist linke Politik ohne Bezugnahme auf globale Macht- und Ungleichheitsverhältnis nicht denkbar. Ebenso wie der Kapitalismus ein globales «Weltsystem» konstituiert, muss kapitalismuskritische und antikapitalistische Politik in ihren Analysen und Forderungen global denken. Die Forderung nach «internationaler Solidarität» ist ein nicht wegzudenkender Bestandteil linker Politik. In Zeiten globaler Krisen und weltweiter Fluchtbewegungen gilt dies umso mehr.

Wir wollen zum Abschluss wieder den Bogen zur Fragestellung aus dem ersten Modul schlagen, nämlich zu der Frage, wie wir politisch Bedingungen herstellen können, die zugleich den Bedürfnissen der Menschen vor Ort und den Forderungen nach globaler sozialer Gerechtigkeit Rechnung tragen.

TEILNEHMEN AN DER «POLITIKAKADEMIE FÜR JUNGE AKTIVE. VERÄNDERUNG BEGINNT VOR ORT»

Die «Politikakademie für junge Aktive. Veränderung beginnt vor Ort» richtet sich an jüngere, in Parteien, Initiativen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen aktive Menschen, die Interesse an linker Politik und verändernder Praxis vor Ort haben. Am Kurs können 25 Personen teilnehmen, wobei wir auf eine Geschlechterquotierung und eine regional gleichmäßige Verteilung der Teilnehmer*innen aus Baden-Württemberg achten.

Bewerbt euch jetzt für den Kurs «Politikakademie für junge Aktive. Veränderung beginnt vor Ort».

Bewerbungsschluss ist der 30. März 2018.

Die Teilnahmegebühr für den gesamten Kurs beträgt 75 Euro.

WEITERE INFORMATIONEN SOWIE BEWERBUNGEN ELEKTRONISCH ODER PER POST AN

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg  / Alexander Schlager
Ludwigstr. 73A, 70176 Stuttgart, alexander.schlager@rosalux.org, Tel. 0711-99797090

Über die Bewerbungen entscheidet der Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg.

Die Bewerber*innen werden bis zum 09. April 2018 über ihre Teilnahme informiert.

BEWERBUNGUNTERLAGEN

Für die Bewerbung bitten wir neben Angaben zur Person um einen kurzen Lebenslauf, Angaben zu den bisherigen und aktuellen politischen Aktivitäten sowie ein Motivationsschreiben zur Teilnahme am Kurs. Gerne könnt ihr ein Empfehlungsschreiben (insb. von Personen aus eurem politischen Umfeld) beifügen.