7. Mai 2019 Diskussion/Vortrag Die erwartete Katastrophe

Zur Praxis des Preppens

Information

Veranstaltungsort

Eiscafé Capri
Gerberau 30
79098 Freiburg

Zeit

07.05.2019, 20:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus

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Vortrag/Diskussion mit Mischa Luy

Sogenannte Prepper sind Menschen, die sich gezielt auf den antizipierten Eintritt einer Katastrophe vorbereiten. Die erwarteten Katastrophenszenarien und die darauf ausgelegten Vorbereitungsmaßnahmen variieren je nach Prepper stark. Die Vorkehrungen reichen dabei von mehrwöchiger Bevorratung, über Stromgeneratoren bis hin zu Bewaffnungen und sollen das Überleben ohne fremde Hilfe im Katastrophenfall absichern.

Öffentliche Aufmerksamkeit erlangte Preppen neben dem Reality-TV Format «Preppers – Bereit für den Weltuntergang», vor allem durch die mediale Berichterstattung über politisch brisante Vorfälle in Mecklenburg-Vorpommern 2017. Dort wurden ein Kommunalpolitiker und ein Polizeibeamter verdächtigt, Teil der rechtsterroristischen Preppergruppe «Nordkreuz» zu sein, welche Todeslisten mit Namen von Personen mit linker politischer Gesinnung führte. Laut Recherchen der taz waren zudem Bundeswehrsoldaten in dieser Gruppe involviert. Im potenziellen Krisenfall wollte die Gruppe «Nordkreuz» den Ausfall staatlicher Behörden dazu nutzen, um mit gehorteten Schusswaffen die gelisteten Personen zu ermorden.

Der Vortrag gibt einen einführenden Einblick in das Phänomen Preppen in Deutschland. Neben einem geschichtlichen Abriss der Genese von Preppen, wird auf Basis von mit aktiven Preppern geführten Interviews, den persönlichen Motivationen sowie den Selbst- und Weltverhältnissen der Prepper nachgespürt. Zudem werden aus sozialwissenschaftlicher Perspektive Thesen zur Erklärung der Entstehung und der zunehmenden Attraktivität dieser außergewöhnlichen Praxis präsentiert werden.

Mischa Luy ist Stipendiat der Hans-Böcker-Stiftung und promoviert zum Thema Prepper an der Ruhr-Universität Bochum.

Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club Freiburg

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090