Mit Katharina Göpfarth, Doktorandin aus Tübingen
Die Möglichkeit straflos abzutreiben ist ein Meilenstein für das Selbstbestimmungsrecht der Frau und zählt zu den wichtigsten Errungenschaften der Frauenbewegung. Umso beunruhigender scheinen die weltweiten Bestrebungen verschiedener Staaten das Abtreibungsrecht massiv zu beschränken oder Abtreibungen gar strikt zu verbieten.
Als jüngstes Beispiel kann hierfür die Gesetzesänderung im U.S. Bundestaat Alabama angeführt werden, wonach künftig selbst nach Vergewaltigungen keine Schwangerschaftsabbrüche mehr erlaubt sind. Aber auch im europäischen Raum etabliert sich eine zunehmend abtreibungskritische Tendenz. So wurde in Österreich Anfang Mai die Bürgerinitiative #Fairändern im Ausschuss des Nationalrats behandelt, die umfangreiche Einschränkungen des Abtreibungsrecht vorsieht. Unter den Unterstützern von #Fairändern finden sich Nationalratsabgeordnete der FPÖ und ÖVP, auch der frischgebackene FPÖ Chef Norbert Hofer ist dabei.
Besorgniserregend scheint zudem die Gründung des ultrakonservativen Lobby-Netzwerks „Agenda Europe“. Laut deren Manifest hat sich „der sexuelle Akt von seinem primären Zweck“ getrennt – der Fortpflanzung. Nun sollen in den Bereichen Ehe und Familie sowie dem sog. Lebensschutz in allen Ländern der Europäischen Union emanzipatorische Gesetze blockiert werden. Angestrebt wird etwa Schwangerschaftsabbrüche unter Androhung von Sanktionen zu verbieten – auch wenn beim Austragen Risiken für die Gesundheit der Mutter bestehen. Katharina Göpfarth liefert Hintergrundinformationen zu dieser Entwicklung und referiert über die Änderungen des Schwangerschaftsabbruchsrechts in Zeiten von antifeministischen und abtreibungskritischen Tendenzen.
Veranstaltung in Kooperation mit INPUT Jugendbildung Tübingen im Rahmen des Jugendbildungsprogramms
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