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Newsletter vom 02.01.2008, 15:56:44
Betreff: Newsletter Januar RosaLuxemburg-Forum Ba-Wü

zuächst einmal möchten wir Ihnen an dieser Stelle einmal ein Gutes Neues Jahr wünschen. Wie immer informieren wir Sie mit unserem Newsletter zu Monatsbeginn über aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten. Wir hoffen, dass unser Programm auf Ihr Interesse stößt und würden uns freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Aktuelles zu unseren Veranstaltungen können Sie auch immer dem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage entnehmen:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. "ein recht direktes völkchen" - eine kulturwissenschaftliche Betrachtung der Ausschreitungen vor dem Flüchtlingsheim in Mannheim-Schönau 1992 und antirassistischer Gegenaktionen // Donnerstag, 17.1. // Ludwigsburg

2. Globalisierung, Geschlechterungleichheit und Maßnahmen zur Beseitigung der Benachteiligung von Frauen // Samstag, 26.1. // Stuttgart // im Rahmen des 3. Stuttgart Open Fair

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1.
"ein recht direktes völkchen" - eine kulturwissenschaftliche Betrachtung der Ausschreitungen vor dem Flüchtlingsheim in Mannheim-Schönau 1992 und antirassistischer Gegenaktionen

Donnerstag, 17.1.2008; 20.00 Uhr // Demokratisches Zentrum Ludwigsburg, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg


Im Frühsommer 1992 attackierten Bewohner des Mannheimer Stadtviertels Schönau tagelang das dortige Flüchtlingsheim. Dies löste auch überregional entschiedene Solidarität mit den Flüchtlingen aus. Die Schönauer Ereignisse fanden im zeitlichen Umfeld neonazistischer Pogrome und rassistischer Morde (Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln etc.) statt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Tübinger Kulturwissenschaftler Matthias Möller die unterschiedlichen Konfliktdarstellungen beteiligter Akteure (Polizei, Presse, Stadtverwaltung, Schönauer Bürger, Antifa-Gruppen u.a.). Losgelöst vom hektischen Aktivismus einer akuten Bedrohungssituation nimmt seine fesselnde Recherche die Ereignisse detailliert in den Blick.

Die in dem Buch von Matthias Möller behandelten Ereignisse in Mannheim-Schönau jähren sich 2007, ebenso wie andere Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte des Jahres 1992, zum 15. Mal. Obwohl die Gewalt gegen Flüchtlinge zum Beispiel in Rostock-Lichtenhagen oder Mölln weitaus größere Ausmaße und schlimmere Folgen zeitigte, hat gerade der Fall Mannheim-Schönau durchaus exemplarischen Charakter für die Welle pogromartiger Gewalt gegen Flüchtlinge der 1990er Jahre und die daraus entstandenen Diskussionen um antifaschistische Gegenwehr. Anhand von Video-Material, der Nachzeichnung damaliger Diskurse und Auseinandersetzungen und der von den Beteiligten gezogenen Konsequenzen schlägt Matthias Möller den Bogen zu der leider auch heute noch aktuellen Frage des Umgangs mit kollektiver Gewalt gegen Flüchtlinge aus emanzipatorischer Perspektive.

Matthias Möller , Jahrgang 1976, studierte an der Uni Tübingen Empirische Kulturwissenschaft, Soziologie und Informatik. Er ist seit den 1990er Jahren aktiv in der Antifa und anderen sozialen Bewegungen.
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2.
Globalisierung, Geschlechterungleichheit und Maßnahmen zur Beseitigung der Benachteiligung von Frauen

Samstag, 26.1.2008; 10.30 – 12.00 Uhr // Rathaus, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart, Raum 401


In dem workshop soll diskutiert werden, inwiefern die neoliberale Globalisierung insb. zu einer Benachteiligung von Frauen und hier wiederum insb. von Frauen aus dem globalen Süden führt. Zugleich soll der Blick auf Widerstandspotentiale und auf Maßnahmen gerichtet werden, die geeignet sein könnten, die geschlechterspezifischen Ungleichheiten zurückzudrängen und schließlich zu überwinden.

Der neoliberale Umbau der Wirtschaft und der Politik baut auf der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf und schafft neue soziale Ungleichheiten. Frauen spielen eine wichtige strategische Rolle als Billigarbeitskräfte bei der Exportorientierung und der Informalisierung von Arbeit, während die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in den Haushalten erstaunlich stabil bleibt. Die Staaten werden durch den Ausbau zur Wettbewerbs- und Sicherheitsmacht erneut “männlicher”, während die soziale Verantwortung durch den weltweiten Sozialabbau weiter feminisiert wird.

Frauen sind aber nicht bloß passive Objekte und Opfer neoliberaler Umstrukturierung. Ihre Widerständigkeit zeigt sich beim alltäglichen Kampf gegen Armut und soziale Unsicherheit, beim Widerstand gegen Lohndumping in der Exportindustrie, gegen die Privatisierung öffentlicher Güter und gegen Biopiraterie.

Weder die Analyse der neoliberalen Globalisierung noch Strategien der Gegenwehr können ohne Berücksichtigung der gender-Dimension und der Frage nach Geschlechtergerechtigkeit angemessen geleistet werden. Deshalb soll in der Veranstaltung diesen Zusammenhängen gemeinsam nachgegangen werden.

Christa Wichterich ist Soziologin, freie Publizistin und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac. Von ihr ist der attac-Basistext 7 zum Thema “Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral” erschienen.

Der Workshop findet im Rahmen des 3. Stuttgart Open Fair 2008 zum Global Action Day des Weltsozialforums statt, an dem sich das Rosa-Luxemburg-Forum wie im letzten Jahr beteiligt.

Alle Infos zum Stuttgart Open Fair finden Sie hier:
http://www.stuttgart-open-fair.de

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