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Newsletter vom 02.10.2006, 12:04:48
Betreff: Newsletter Oktober Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

zum Oktober beziehen wir unser neues Büro in Stuttgart. Das Büro befindet sich in der Senefelderstr. 26 im Stuttgarter Westen, direkt an der S-Bahn-Haltestelle "Feuersee".
Sie erreichen uns dort bis Ende des Jahres zunächst freitags von 10-13 und 14-17 Uhr, telefonisch unter 0711-6936607 oder per Fax unter 0711-6936608.

Und natürlich wollen wir die Eröffnung unseres Büros auch öffentlich begehen und laden hierzu alle Interessierten ein, sich über unsere Arbeit zu informieren, mit uns über Aufgaben und Perspektiven linker politischer Bildung zu sprechen, sich mit uns auszutauschen und natürlich auch ein bißchen zu feiern.
Termin ist der 20. Oktober, ab 16 Uhr (zum Ablauf s. die Veranstaltungshinweise).

Schließlich wollen wir alle (angehende) Studierende und (angehende) Promovierende noch auf die Stipendienvergabe der Rosa-Luxemburg-Stiftung hinweisen. Nähere Infos s.u.

Die Hinweise auf unsere aktuellen Veranstaltungen und Aktivitäten finden Sie wie immer hier und auf unserer Homepage unter:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. Daniel Kulla (Berlin): "Entschwörungstheorie" am 04.10.2006 in Tübingen

2. Michael Albert: "PARECON. Leben nach dem Kapitalismus" am 10.10.2006 in Tübingen

3. Büroeröffnung des RLF am 20.10.2006 in Stuttgart

4. Dirk Vogelskamp: „Die Migrationspolitik der EU“ am 25.10.2006 in Tübingen

5. Robert Andreasch: "Aktuelle Strukturen und Aktivitäten süddeutscher Neonazis" am 01.11.2006 in Tübingen

6. Stipendienvergabe der Rosa-Luxemburg-Stiftung
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1. Daniel Kulla (Berlin): "Entschwörungstheorie"

04.10.2006, 20:00-22:00 Uhr // Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen

eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Infoladen Tübingen

“Niemand regiert die Welt”

Bei Daniel Kullas “Entschwörungstheorie” handelt es sich ebenso wenig
wie bei Verschwörungstheorie um eine wissenschaftliche Theorie. Es wird
vielmehr um eine aufklärerische Strategie gehen, die das Problem des
Verschwörungsdenkens besser als bisher zu fassen bekommen soll. Dazu
wird zu unterschieden sein zwischen US-amerikanischem Verschwörungspop
wie etwa “Akte X” und der eigentlich gefährlichen
Verschwörungsideologie, dem Konspirationismus; zwischen den
Verschwörungstheoretikern, den Kolportierenden und der davon
beeinflußten Öffentlichkeit; zwischen den konkreten Inhalten der
Verschwörungstheorien und den Schnittstellen zu anderen Ideologien.

Der Konspirationismus wird erkennbar als Anmaßung von wissenschaftlicher
Geltung, rhetorischer Autorität und politischem Amt, als umfassende
Travestie, die jedweder antiemanzipatorische Praxis als
Brandbeschleuniger dient und mit der sich immer wieder Risse im
erschütterten Weltbildern kitten lassen.

Aus der Fragestellung nach den historischen Voraussetzungen für die
Entstehung und Entwicklung des modernen Konspirationismus können die
Bedingungen bestimmt werden, die gegenwärtig den Einfluß des
Verschwörungsdenkens begünstigen. Ebenso werden daran die Möglichkeiten
der Entschwörung meßbar, deren Hauptpotential Kulla in der Kritischen
Theorie, im Diskordianismus und in der kollektiven Wissensproduktion des
viel geschmähten Internet ausmacht.
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2. Michael Albert (USA): "PARECON. Leben nach dem Kapitalismus"

Workshop: 10.10.2006, 15:00-18:00 // Lesung/Vortrag: 10.10.2006, 19:00-21:00

eine gemeinsame Veranstaltung mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung

In Zusammenarbeit mit der Trotzdem-Verlagsgenossenschaft und weiteren Gruppen organisieren die Rosa-Luxemburg-Stiftung und ihre Landesstiftungen eine Lesereise mit Michael Albert aus Anlaß der deutschen Ausgabe von Alberts Buch “PARECON. Leben nach dem Kapitalismus”. Die Lesereise findet vom 5. bis zum 12. Oktober 2006 statt. In Tübingen wird Michael Albert am 10. Oktober zu Gast sein und in einem Workshop und einem Vortrag über die Thesen seines Buches und des darin vorgestellten Modells einer partizipativen Ökonomie diskutieren.
Zu dem Workshop möchten wir insb. auch alle einladen, die selbst in selbstverwalteten Strukturen aktiv sind,waren oder sein möchten.

In PARECON – Participatory Economics – entwirft Michael Albert ein nach-kapitalistisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell.

Hochgelobt und inzwischen in viele Sprachen übersetzt, beschreibt er ein komplexes, alle Lebensbereiche durchdringendes System jenseits der herrschenden Ökonomie von Ausbeutung und Privateigentum.

Ziel ist eine lebendige Gesellschaft, vielfältig, solidarisch und selbst organisiert.

Jenseits von zentraler Planung und Kapitalismus tritt ein weit gespanntes Netz von Räten, in welchen Produzenten und Verbraucher partizipatorisch über die benötigten Güter und Waren beraten und entscheiden können.

Ein wichtiger Beitrag zur Diskussion um eine andere Welt von morgen.

MICHAEL ALBERT ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu wirtschaftspolitischen Themen, zur Globalisierung und Internationalen Beziehungen. Zusammmen mit Robin Hahnel entwickelte er seit Anfang der 80er Jahre das Modell der »Partizipatorischen Ökonomie« (PARticipatory ECONomics), kurz »Parecon« genannt.

Er ist ebenfalls Mitbegründer des progressiven US-amerikanischen Verlags South End Press sowie der Zeitschrift Z-Magazin und der Internetplattform www.zmag.org

Michael Albert lebt in Boston, lehrt am dortigen MIT und arbeitet u.a. mit Noam Chomsky zusammen.

Von Michael Albert erschien in Deutschland im April 2006:
Parecon. Ein Leben nach dem Kapitalismus. Übersetzt von Helmut Richter. Trotzdem Verlagsgenossenschaft. ISBN 3-931786-33-1, 294 Seiten, 18 Euro

»PARECON ist ein starkes Argument für eine absolut notwendige Vision für ein demokratischeres, weniger hierarchisches, alternatives Wirtschaftsmodell.«
Arundhati Roy

Inhalt und Thematik von Workshop und Vortrag

Während der Vortrag in erster Linie das Modell der participatory economics als ein Modell zur Gestaltung einer gesamtgesellschaftlichen nach-kapitalistischen Gesellschafts- und Wirtschaftordnung zum Thema haben soll, soll der Fokus des Workshops auf die Frage gelegt werden, welche Bedeutung die PARECON-Prinzipien für die Arbeits- und Lebenswelt der Menschen haben und insb. gefragt werden, wie sich "Arbeiten und Leben nach PARECON-Prinzipien" zu der konkreten Praxis selbstorganisierter Gruppen/Projekte in den verschiedensten Bereichen verhält.
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3. Eröffnung unseres Stuttgarter Büros

20.10.2006, ab 16:00 Uhr // Senefelderstr. 26, 70176 Stuttgart

Im Oktober bezieht das Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg sein neues Büro in Stuttgart.
Aus diesem Anlass laden wir am 20. Oktober zur offiziellen Eröffnung unseres Büros ein.
Wir möchten über unsere Bildungsarbeit informieren und stehen für Fragen zu unserer Arbeit und Abstimmungen zur Verfügung.

Ablauf:

ab 16.00 Uhr
Zeit für Fragen, Einzelgespräche etc.

18.00 Uhr
Grußworte und Kurzbeiträge von Florian Weis (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Alexander Schlager (Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü), Raili Salmela (DGB-Bildungswerk Ba-Wü) und Theodor Bergmann (angefr.) zu folgenden Themen

«Politische Bildung im Neoliberalismus»
«Gewerkschaftliche Bildungsarbeit»
«Geschichte der Arbeiterbildung in Ba-Wü»

ab 19.00 Uhr
weitere Gelegenheit zu Gesprächen, Verab-redungen etc.
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4. Dirk Vogelskamp (Köln): „Die Migrationspolitik der EU“

25.10.2006, 20:00-22:00 Uhr // Neue Aula, HS 6, Wilhelmstr. 7, 72074 Tübingen

eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Rosa-Luxemburg-Club Tübingen

Gegen Ende letzten Jahres richtete sich der Blick der Öffentlichkeit für einen kurzen Augenblick auf das Grenzregime der EU und die dort praktizierte Strategie der „Festung Europa“. Anlass war der Massenansturm auf die Zäune der spanischen exklaven Ceuta und Melilla in Nord-Marokko. In nur 10 Tagen versuchten über 3.000 Afrikaner, ohne Genehmigung in die spanischen Territorien einzureisen. Hunderte Migranten trugen bei dem Versuch, die Grenzzäune zu überwinden Verletzungen davon, 14 bezahlten den versuch mit ihrem Leben. Von denen, die es geschafft hatten, wurde der größte Teil umgehend wieder abgeschoben und von der marokkanischen Regierung teilweise einfach in der Wüste ausgesetzt.

Bei dem Versuch, die transnationale Migration zu unterbinden, markieren die Lager an den Mittelmeerrändern entscheidende Knotenpunkte der Migrationskontrolle. Der Vortrag versucht, die europäische Politik der Abschottung und ihre zentralen Instrumentarien nachzuzeichnen. Im Mittelpunkt sollen folgende Fragen stehen: Wie funktioniert die Einbeziehung der nordafrikanischen Staaten in das Grenzregime der EU? Welche Rolle spielen Instrumente wie bi- und multilaterlae Abkommen, militärische und „sicherheitspolitische“ Zusammenarbeit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der „Bekämpfung der illegalen Immigration“ und der geographischen und ökonomischen Expansion der EU?


Dirk Vogelskamp ist Mitarbeiter im Sekretariat des „Komitees für Grundrechte und Demokratie“ in Köln (www.grundrechtekomitee.de) . Als Text von ihm zum Thema empfehlen wir: Thomas Hohlfeld/Dirk Vogelskamp, „Der Krieg gegen die trikontinentale Massenarmut – Migration, Flucht und die Rückkehr der Lager“, erschienen im FFM-Heft 10: Ausgelagert. Exterritoriale Lager und der EU-Aufmarsch an den Mittelmeergrenzen, hrsg. v. Forschungsgesellschaft Flucht und Migration/Flüchtlingsrat Niedersachsen/Komitee für Grundrechte und Demokratie, als Volltext einsehbar unter
http://www.assoziation-a.de/texte/Lager.htm.
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5. Robert Andreasch: "Aktuelle Strukturen und Aktivitäten süddeutscher Neonazis"

01.11.2006 20:00-22:00 Uhr // Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen

eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Infoladen Tübingen

Wie sich Neofaschisten und Rechte in der Region, in Bayern und
Baden-Württemberg aktuell organisieren, wo sie sich treffen, Immobilien
erwerben, Konzerte und Aufmärsche veranstalten, welche Publikationen
sie unterhalten und welche Internetprojekte, welche neonazistischen
Bands hier hetzen – einen ausführlichen Überblick mit zahlreichen
Bildbeispielen wird es an diesem Abend geben.

Dabei werden derzeitige ideologische Diskussionen und Positionierungen
der süddeutschen rechten Gruppen im Vordergrund stehen und ihre z. T.
?modernisierten? Strategien vorgestellt, u. a. im Bereich von
Jugendarbeit, Subkulturen und Sozialpolitik. Und was das alles mit der
derzeitigen Politik und Gesellschaft zu tun hat – und wie Neonazis und
ihre Ideologien am
nachhaltigsten bekämpft werden können – wird vom Referenten zur
Diskussion gestellt werden.

Robert Andreasch , Soziologe und Journalist, forscht über Neonazis,
NS-Kriegsverbrecher sowie antiamerikanische Ressentimentbildung.
Zahlreiche Publikationen, TV- und Radiobeiträge zur militanten
Neonaziszene in Bayern und Baden-Württemberg, u. a. für Spiegel-TV
(RTL), Report Mainz (ARD), Zündfunk (BR2), Süddeutsche Zeitung ,
Jungle World , der rechte rand , blick nach rechts (bnr).
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6. Rosa-Luxemburg-Stiftung vergibt Stipendien

Die RLS vergibt Stipendien an Studierende, die sich durch hohe fachliche Leistungen sowie ein ausgeprägtes gesellschaftliches oder soziales Engagement im Sinne der Stiftung auszeichnen.
Die RLS zielt auf den Ausgleich sozialer, politischer oder geschlechtlicher Benachteiligung; bei vergleichbaren Leistungen werden daher Frauen, sozial Bedürftige und Menschen mit Behinderungen bevorzugt.

Neben dem Stipendium können Auslandszuschläge und Reisekosten für Auslandsaufenthalte erstattet werden.

Über die finanzielle Förderung hinaus bietet die Rosa-Luxemburg-Stiftung den StipendiatInnen ein umfangreiches ideelles Förderprogramm, bestehend aus Seminaren, Workshops, Konferenzen, Ferienakademien und Bildungsreisen. Auch fördert die RLS die Selbstorganisation der Stipendiat/innen (Arbeitskreise, Vollversammlungen etc.)

Um ein Stipendium können sich Studierende aller Fachrichtungen bewerben, die i. d. R. noch 4 Semester Regelstudienzeit vor sich haben, an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hoch- oder Fachschule im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland immatrikuliert sind und zum Personenkreis des § 8 BAföG gehören. Gefördert werden können Studierende ab dem zweiten Semester.

Nächster Bewerbungsschluss: 31. Oktober 2006

Informationen über Bewerbungsmodalitäten sowie Bewerbungsunterlagen finden sich auf der website der Stiftung: http://www.rosalux.de/Studienwerk.
















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