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Newsletter vom 04.01.2007, 17:08:12
Betreff: Newsletter Januar Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

zunächst möchte ich Ihnen/Euch auf diesem Weg noch alle Gute für das neue Jahr wünschen.
Für 2007 haben wir uns wieder einiges vorgenommen und hoffen, zusammen mit unseren KooperationspartnerInnen, ein für Sie/Euch interessantes Programm linker politischer Bildung gestalten zu können. Alle Informationen zu den aktuellen Veranstaltungen finden Sie wie immer am einfachsten auf dem Veranstaltungskalender unserer Homepage unter
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

An dieser Stelle möchten wir Sie schon einmal vorab auf einige geplante Programmpunkte im Jahr 2007 hinweisen. Sobald die genauen Termine feststehen, informieren wir Sie hierüber.

Januar - März, Ravensburg: Veranstaltungsreihe zum Thema "Prekarisierung" in Kooperation mit der Werkstatt für Geschichte, soziale Bewegung & Praxis Ravensburg
Themen und Termine stehen bereits fest: http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=143#

Februar - Mai, Tübingen: Veranstaltungsreihe zum Thema "Prekarisierung und EuroMayday"

Februar - Juni, Stuttgart: Veranstaltungsreihe zum Thema "EUropa und die deutsche Ratspräsidentschaft”

April, Stuttgart: gesellschaftspolitisches Forum: "Umrisse und Streitpunkte einer Friedens- und Sicherheitspolitik der Linken"

Juni/Juli, Stuttgart: Konferenz aus Anlass des 100. Jahrestages des Internationalen Sozialistenkongresses in Stuttgart zu den Themenschwerpunkten "Verhältnis von Parteien und Gewerkschaften" und "Migration/Internationalismus"

August, Ort steht noch nicht fest: "Linke Sommerschule: Imperialismus, Empire, neuer Imperialismus? Mehr als nur Begriffsstreitigkeiten"

September, Mannheim: Konferenz zum Thema "Zum Verhältnis von Gewerkschaften und Parteien. Die Idee der Einheitsgewerkschaft heute"

Juli - Dezember, Stuttgart: Veranstaltungsreihe zum Thema "Migration und Integration"

Juli - Dezember, Stuttgart: Veranstaltungsreihe zum Thema "Zur Zukunft von Arbeit und sozialer Sicherung"

Im folgenden finden Sie wie immer die Übersicht der Termine des laufenden Monats.

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. "Prekarität als Phänomen und ihr Zusammenhang mit den Formwandlungen des Kapitalismus (Neoliberalismus, Postfordismus)" am 11.1. in Ravensburg

2. "Wie weiter in der globalisierungskritischen Bewegung?" am 23.1. in Tübingen

3. "Der Impuls des Weltsozialforums", "Privatisierung öffentlichen und geistigen Eigentums", Workshops im Rahmen des Stuttgart Open Fair am 26.1. in Stuttgart

4. "Workshop zu Aktionsformen und kreativem Straßenprotest", am 27./28.1. in Ravensburg
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1. Dr. Mario Candeias (Jena): "Prekarität als Phänomen und ihr Zusammenhang mit den
Formwandlungen des Kapitalismus (Neoliberalismus, Postfordismus)"

11.01.2007, 20:00 Uhr // Kulturladen Karacho, Bachstr. 27, 88214 Ravensburg

Eröffnungsveranstaltung zur Veranstaltungsreihe “Prekarisierung – Prekarität – Prekariat”

In dieser ersten Veranstaltung wollen wir nach der Bedeutung und der analytischen Fruchtbarkeit des Begriffs/Konzepts “Prekarität/Prekariat” fragen. Was ist damit gemeint und ist es geeignet, als Ansatzpunkt für emanzipatorische linke Theorie und Praxis zu dienen?

Diese Frage soll im Zusammenhang mit der Untersuchung der Formwandlungen des Kapitalismus vom fordistisch-tayloristischen Produktions- und Regulationsmodus hin zum “flexiblen”, postfordistisch-neoliberalen Kapitalismus diskutiert werden.

Mario Candeias ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Jena. Von 2003-2004 war er Projektkoordinator des europäischen Netzwerkes “Privatisation – Public Goods – Regulation” (ppg) bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (http://www.wem-gehoert-die-welt.de).
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2. Prof. John P. Neelsen (Tübingen): "Wie weiter in der globalisierungskritischen Bewegung?"

eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa-Luxemburg-Club Tübingen

23.01.2007; 20:00 Uhr // Neue Aula, HS 6, Wilhelmstr. 7, 72074 Tübingen

Die neoliberale Globalisierung hat auch den Widerstand globalisiert. Seit Mitte der 90er Jahre
ist mit der globalisierungskritischen Bewegung eine neue Form globaler Opposition gegen den
neoliberalen Kapitalismus entstanden.

Symbolträchtig zeigt sich dieser Protest gegen die „neuen Herrscher der Welt“ (Jean Ziegler) immer wieder aus Anlass internationaler Konferenzen (G8, WTO, EU, WEF), wo den
Protagonisten neoliberaler Politikkonzepte in Regierungen, in Wirtschaft und Wissenschaft die Meinung der von dieser Politik Betroffenen vernehmlich gemacht und eine Umkehr der Politik
eingeklagt wird. Ein anderer Kristallisationspunkt sind die Sozialforen auf
globaler,europäischer, nationaler und lokaler Ebene. Zeitgleich zu unserem Vortrag findet in
Nairobi das Weltsozialforum statt.

Haben wir es mit einer neuen sozialen Kraft zu tun? Hat mit den globalisierungskritischen Bewegungen als Vertreterinnen der Zivilgesellschaft ein neues his-torisches Subjekt die Bühne betreten? Was ist ihre Basis und wie ist ihr Verhältnis zu den traditionellen sozialen Bewegungen, v.a. den Gewerkschaften? Welche Ziele verfolgen sie, welche Prioritäten haben
sie? Mit welchen Problemen sind sie konfrontiert und welche langfristige Perspektive haben sie?
Diesen Fragen möchten wir in dem Vortrag nachgehen.

John Neelsen ist Professor am Soziologischen Institut der Uni Tübingen mit Schwerpunkt Entwicklungssoziologie sowie Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von attac.
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3. "Der Impuls des Weltsozialforums", "Privatisierung öffentlichen und geistigen Eigentums", Workshops im Rahmen des Stuttgart Open Fair am 26.1. in Stuttgart

26.01.2007, ab 13:00 Uhr // Rathaus, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart

Am 26. Januar 2007 findet im Rathaus und auf dem Marktplatz das 2. “Stuttgart Open Fair – Stuttgart für eine faire Welt” statt.
Das Stuttgart Open Fair findet parallel zum Weltsozialforum in Nairobi statt und zielt darauf ab, die dort stattfindenden Debatten in die Öffentlichkeit zu tragen, für Probleme der neoliberalen Globalisierung zu sensibilisieren und gemeinsam nach Alternativen, auch und gerade vor Ort, zu suchen.
Das Rosa-Luxemburg-Forum beteiligt sich mit 2 Workshops:

Workshop 1: Der Impuls des Weltsozialforums

26.01.2007; 13:30-15:00 Uhr // Rathaus, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart

Der Impuls des Weltsozialforums. Gesellschaftliche Erneuerungsansätze zwischen offenem Prozess und politischem Einfluss
mit: Ulrich Morgenthaler (Forum 3, Stuttgart), Prof. John P. Neelsen (Professor an der Uni Tübingen mit Schwerpunkt Entwicklungssoziologie und wissenschaftl. Beirat von attac); Moderation: Alexander Schlager (Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg)

Als ein globaler Ort für grundlegende und emanzipatorische gesellschaftliche Veränderungen ist das Weltsozialforum inzwischen unverzichtbar. Doch da es sich um komplexe Räume des Austauschs handelt, ist es kein einfacher Event. Es benötigt, wie auch die Sozialforen auf kontinentaler, landesweiter und lokaler Ebene, die ständige Vergewisserung in einem offenen Prozess. Hier spielen zentrale Fragen eine Rolle:

* Wie verhalten sich die Prinzipien von Einheit und Vielfalt zueinander?
* Wie kann es gelingen, geeint für politische Forderungen zu kämpfen, ohne die Heterogenität und Pluralität der beteiligten Akteure in Frage zu
stellen?
* Wie verhalten sich die Forderungen nach Utopie und der Formulierung “umsetzbarer Forderungen” zueinander?
* Welches Verhältnis soll zu staatlichen Akteuren hergestellt werden? Geht es darum, die “Welt zu verändern, ohne die Macht zu übernehmen” oder
soll man (auch) auf Veränderungsprozesse über den Staat setzen?
* Wie kann es gelingen, das WSF sowohl als großes Event zu inszenieren als auch die Zusammenarbeit der beteiligten Personen und Gruppen auf eine
dauerhafte Grundlage zu stellen?

Diese Fragen wollen wir versuchen, miteinander zu diskutieren.

Workshop 2: Privatisierung öffentlichen und geistigen Eigentums

26.01.2007; 15:30-17:00 Uhr // Rathaus, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart

Privatisierung öffentlichen und geistigen Eigentums
mit: Prof. John P. Neelsen (Professor an der Uni Tübingen mit Schwerpunkt Entwicklungssoziologie und wissenschaftl. Beirat von attac) und Bernhard Wiesmeier (“Wasserkampagne” Brot für die Welt)

Öffentliche Güter sind solche Güter, von deren Nutzung niemand ausgeschlossen werden kann, bzw. zu denen jeder und jedem, unabhängig von seiner finanziellen Lage, Zugang gewährt werden muss.
Im Zuge der Globalisierung und durch sie begründet geraten öffentliche Güter zunehmend unter Privatisierungsdruck und sollen zu “gewöhnlichen” Waren gemacht werden. Zugang erhält dann nur diejenige oder derjenige, die bzw. der sie sich leisten kann und über die entsprechenden Geldmittel verfügt. Den transnationalen Konzernen soll so ein riesiger Markt eröffnet werden. Für die Menschen, insb. in der “3. Welt” bedeutet dies jedoch, dass ihre elementaren Lebensgrundlagen in Frage gestellt werden. Von der herrschenden Politik wird dieser Prozess forciert: auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Doch zunehmend regt sich Widerstand und es werden Alternativen formuliert. Die transnationale Zivilgesellschaft ist hierbei ein entscheidender Akteur.
Anhand zweier besonders grundlegender Güter wollen wir den Prozess des Zur-Ware-Machens öffentlicher Güter nachvollziehen und Alternativen hierzu diskutieren: der Privatisierung von Wissen als kollektivem Eigentum und Gedächtnis der Menschheit (z.b. Patentierung von Saatgut und genetischer Informationen) und von Wasser als dem “Quell des Lebens”.

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4. Workshop zu Aktionsformen und kreativem Straßenprotest mit Marc Amann (Tübingen)

27./28.01.2007, Beginn: 27.01., 11:00 Uhr // Kulturladen Karacho, Bachstr. 27, 88214 Ravensburg

Nach einem allgemeinen Überblick, was es an politischen Aktionsformen überhaupt gibt und was Ziele von Aktionen sein können, wollen wir uns gemeinsam Aktionen überlegen. Thematisch kann es dabei, je nach Interesse der Teilnehmenden, um “prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse” sowie andere Themen gehen. Auch das Ausprobieren und Üben von Aktionsformen wie “politisches Aktionstheater” soll dabei nicht zu kurz kommen.

Die Leitung des Workshops übernimmt Marc Amann, Herausgeber und Mitautor des Buches
“go.stop.act! Die Kunst des kreativen Straßenprotests”: http://www.go-stop-act.de

Für die Teilnahme am Workshop bitte Anmeldung an: werkstatt@pumuck.de

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