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Newsletter vom 26.03.2008, 18:01:06
Betreff: Newsletter April Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

hiermit möchten wir Sie über aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Rosa-Luxemburg-Forums Baden-Württemberg im Monat April informieren. Wir hoffen, daß unser Programm auf Ihr Interesse stößt und würden uns freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Aktuelles zu unseren Veranstaltungen können Sie auch immer dem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage entnehmen:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. "Trauma-Support. Emotionale erste Hilfe für politische AktivistInnen" // Mittwoch, 2.4. // Tübingen

2. "Fremde Wasser". Krimiabend zur Wasserprivatisierung mit dem bekannten Stuttgarter Krimiautor Wolfgang Schorlau // Freitag, 4.4. // Ludwigsburg

3. Hannes Hofbauer: "Eine kritische Bestandsaufnahme der EU-Osterweiterung" // Samstag, 5.4. // Stuttgart

4. Klaus Pedersen: "Agrotreibstoffe - der ultimative Angriff auf die Ernährungssicherheit: mit "Bio"kraftstoff in die Ökodiktatur?" // Donnerstag, 17.4. // Ravensburg

5. Thomas Seibert: "Globale Soziale Rechte - neues strategisches Projekt der Linken?" // Dienstag, 22.4. // Tübingen

6. Tübinger MAYDAY-PARADE für Globale Soziale Rechte // Mittwoch, 30.4. // Tübingen

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1.
"Trauma-Support. Emotionale erste Hilfe für politische AktivistInnen"

Mittwoch, 02.04.2008; 20.00 Uhr // Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen


Wer politisch aktiv ist, setzt sich oft staatlicher Repression aus (z.B. physische Gewalt, Hausdurchsuchungen, Strafbefehle, Gefängnis…). Eines der Ziele dieser Repression ist es, einzuschüchtern und ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber staatlicher Herrschaft zu vermitteln. Dabei setzen wir oft nicht nur unsere körperliche sondern auch seelische/ psychische Unversehrtheit aufs Spiel.

Wir Menschen reagieren unterschiedlich auf solche Erlebnisse. Auch wer im sonstigen Leben mit manchen krassen Situationen gut zurecht kommt, kann mal an den Punkt kommen, an dem eine scheinbar schon oft erlebte Situation die eine zuviel ist.

Für uns AktivistInnen ist es daher wichtig, die psychischen Folgen von Repression weiterhin zur Sprache zu bringen und zu entabuisieren.

Es muss Teil eines emanzipatorischen Selbstverständnisses sein, über dieses Thema zu reden und einen bewussten Umgang damit zu finden – anstatt zu verdrängen und vielleicht irgendwann zu resignieren.

Out of Action ist eine Gruppe, die zu den psychischen Folgen von Repression und Gewalt arbeitet. Wir informieren über das Thema Traumatisierung im Kontext von linkem politischem Widerstand, bieten emotionale erste Hilfe an und kämpfen für einen solidarischen Umgang miteinander.

eine gmeinsame Veranstaltung mit dem Infoladen Tübingen
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2.
"Fremde Wasser". Krimiabend zur Wasserprivatisierung mit dem bekannten Stuttgarter Krimiautor Wolfgang Schorlau

Freitag, 4.4.2008; 20.00 Uhr // Demokratisches Zentrum, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg

Hinter den Kulissen der Macht: “In diesem Krimi ist verdammt wenig erfunden”

Wasserprivatisierung, Politik, Wirtschaft und Macht – mit diesen Themen setzt sich Wolfgang Schorlaus Krimi, dessen Stoff direkt aus der Wirklichkeit gegriffen ist, auseinander.

In einer Mischung aus Lesung, Bericht über seine Recherchen und politischer Diskussion soll das Thema “Wasserprivatisierung” und seine Auswirkungen auf die Bevölkerung auf politisch-künstlerische Weise vergegenwärtigt und konkret erfassbar gemacht werden.

eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Demokratisches Zentrum Ludwigsburg, den Naturfreunden Ludwigsburg, GEW Ludwigsburg und IG Metall Ludwigsburg
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3.
Hannes Hofbauer: "Eine kritische Bestandsaufnahme der EU-Osterweiterung"

Samstag, 05.04.2008; 20.00 Uhr // Kulturzentrum Merlin, Augustenstr. 72, 70178 Stuttgart


Die kritische Bestandsaufnahme von Hannes Hofbauer der EU-Osterweiterung stellt den Ausgriff westeuropäischen Kapitals in Richtung Osten in einen historischen Kontext und setzt sich auch mit dem Begriff “Europa” auseinander.

Hannes Hofbauer , Jahrgang 1955, hat Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien studiert. Er arbeitet als Journalist und Publizist. Seit 1989 bereist er die Länder Osteuropas.
Zuletzt erschien von ihm zum Therma “EU-OSTERWEITERUNG. Historische Basis – ökonomische Triebkräfte – soziale Folgen”.

eine gmeinsame Veranstaltung mit attac Stuttgart
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4.
Klaus Pedersen: "Agrotreibstoffe - der ultimative Angriff auf die Ernährungssicherheit: mit "Bio"kraftstoff in die Ökodiktatur?"

Donnerstag, 17.04.2008; 20.00 Uhr // Kulturladen Rhizom, Bachstr. 27, 88214 Ravensburg


Die derzeit ca. 800 Millionen Autos auf der Welt verbrauchen über 50 Prozent der global produzierten Energie und sind somit die wichtigste Ursache für den Treibhauseffekt. Aus dem ab zirka 2020 zu erwartenden Sinken der Erdölfördermenge wurden die aktuellen Politikziele abgeleitet. Im Jahr 2020 will die EU 10% des Kraftstoffbedarfs durch Agrotreibstoffe decken. Wegen Nutzungskonkurrenz bei “dualen” Kulturen (die gleichermaßen als Nahrungs- oder Energiepflanzen genutzt werden können) prognostizieren Wissenschaftler ein Ansteigen der Zahl der chronisch Hungernden auf 1,2 Milliarden bis 2025.

Wird diese Perspektive an den Schaltstellen der “Ersten Welt” Besorgnis auslösen? Laut Hochrechnungen wären 15% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU notwendig, um 5% des für 2020 erwarteten Kraftstoffbedarfs aus EU-eigener Agrokraftstoffproduktion abzudecken. Da also nur ein Teil des künftigen “Bio”kraftstoffbedarfs aus Eigenproduktion gedeckt werden kann, steht ein ungeahnter Importboom für pflanzliche Energierohstoffe ins Haus. Aber auch in ökologischer Hinsicht sind “Bio”kraftstoffe eine Mogelpackung. Im Endeffekt ist die “Bio”sprit-Lüge ein Tsunami für die Welternährung, ein Super-GAU für den Regenwaldschutz und ein Heizkessel für das Klima.

Der Referent Klaus Pedersen , promovierter Agrarbiologe und freier Autor, beschäftigt sich mit den Themen Biopiraterie, Agrotreibstoffe und Naturschutz.

eine gemeinsame Veranstaltung mit der Werkstatt für Geschichte, soziale Bewegung & Praxis Ravensburg
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5.
Thomas Seibert: "Globale Soziale Rechte - neues strategisches Projekt der Linken?"

Dienstag, 22.4.2008; 20.00 Uhr // Schlatterhaus, kl. Saal, Österbergstr. 4, 72074 Tübingen


Die Forderung nach “Globalen Sozialen Rechten” wird in der globalisierungskritischen Linken in letzter Zeit intensiv diskutiert.
Im Herbst 2007 haben medico international, attac, das Netzwerk der Euromärsche, die IG Metall (FB Grundsatzfragen) und das Netzwerk Kein Mensch ist illegal eine Plattform der Initiative für Globale Soziale Rechte (http://www.medico-international.de/aktiv/netzwerk.asp) ausgearbeitet.

Hinter der Forderung nach Globalen Sozialen Rechten steckt die Idee, die verschiedenen Kämpfe von sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und NGOs im globalen Maßstab miteinander zu verbinden und – wie es in der Plattform heißt – “der Globalisierung des Kapitals, der Märkte und der Waren mit einer Globalisierung der Sozialen Rechte zu begegnen.”

Ausgegangen wird dabei von der Einsicht, dass die Kämpfe nur dann erfolgreich geführt, die Forderungen nur dann erfolgreich durchgesetzt werden können, wenn sie sich nicht auf nationale Grenzen oder auf Europa beschränken, sondern als globales Projekt gesehen werden. Global sind die Kämpfe und global die Rechte, sofern sie zuletzt überall und in jedem einzelnen Land für alle gelten.

Welche konkreten Forderungen verbergen sich hinter den Globalen Sozialen Rechten? Inwiefern eignen sie sich, eine gemeinsame Perspektive für soziale Kämpfe zu bilden? Wie ist mit möglichen Widersprüchen zwischen einzelenen Forderungen und Akteuren umzugehen? Wer gewährt diese Rechte? Und wird mit der Forderung nach “Rechten” nicht an ein über den Kämpfen stehendes Subjekt appelliert und damit die Autonomie sozialer Kämpfe in Frage gestellt?

Diese und andere Fragen wollen wir gemeinsam mit Thomas Seibert, der an der Ausarbeitung der Plattform der Initiative für Globale Soziale Rechte mitbeteiligt war und sich mit dem Thema seit längerem beschäftigt, diskutieren.

Thomas Seibert ist promov. Philosoph, aktiv bei medico international, in der Interventionistischen Linken und Mitglied im atac-Rat. Er schreibt regelmäßig für analyse&kritik und fantomas; zahlreiche Publikationen zu Fragen der Nord-Süd- und globalen Ungleichheits-Problematik sowie zur philosophischen Auseinandersetzung mit Existenzialismus und Poststrukturalismus.

Die Veranstaltung dient auch der inhaltlichen Vorbereitung und Begleitung der 2. Tübinger Maydayparade für Globale Soziale Rechte am 30.4.2008.

eine gemeinsame Veranstaltung im Rahmen der Vorbereitung der Tübinger Mayday-Parade 2008
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6.
Tübinger MAYDAY-PARADE für Globale Soziale Rechte

Mittwoch, 30.4., Begin 18.00 Uhr // Start: Panzerhalle/Französisches Viertel, Tübingen


Auch in diesem Jahr findet in Tübingen am Abend zum 1. Mai die MAYDAY-PARADE für globale soziale Rechte statt.

Beginn ist um 18 Uhr bei der Panzerhalle im Französischen Viertel, von dort zieht die Parade mit Musik- und Themenwägen, Theater und Performances über verschiedene Stationen durch die Südstadt in die Tübinger Altstadt, wo um 22 Uhr der Abschluss auf dem Haagtorplatz sein wird.

Die Parade ist inspiriert von den politischen Ursprüngen des Karneval, von selbstorganisierten, kritischen Raves und Partys, von den bunten Protesten der globalisierungskritischen Bewegungen und den Gipfelprotesten der letzten Jahre. Und von den Euro-Mayday-Paraden (siehe www.euromayday.org) bei denen in vielen europäischen Städten seit 2001 zum 1. Mai nicht nur die „klassischen ArbeiterInnen“ auf die Straße gehen, sondern viele, die auf ganz unterschiedliche Art von Prekarisierung und unsicheren Arbeits- und Lebensverhältnissen betroffen sind.

Die Parade fordert Soziale Rechte für alle Menschen weltweit und wird mit Musik- und Themenwägen, Theater, Performances, sowie Redebeiträgen zeigen: Eine andere Welt ist möglich!

Es beteiligen sich zahlreiche Tübinger kulturelle und politische Initiativen und Einzelpersonen mit eigenen Beiträgen an der Parade.

Das Rosa-Luxemburg-Forum unterstützt die Mayday-Parade und ihre Durchführung.

Der ausführliche Aufruf zur Mayday-Parade findet sich unter:
http://tuebingermaydayparade.twoday.net/stories/4632688/

Berichte und Fotos von der letztjährigen Tübinger Mayday.Parade unter:
http://germany.indymedia.org/2007/05/175163.shtml und
http://germany.indymedia.org/2007/05/175185.shtml

Aktuelle Informationen sowie Angaben über die diesjährigen Beiträge und beteiligten Gruppen werden in den kommenden Wochen veröffentlicht unter: http://tuebingermaydayparade.twoday.net

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