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Newsletter vom 28.10.2008, 10:43:35
Betreff: Newsletter November Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

hiermit möchten wir Sie über aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Rosa-Luxemburg-Forums Baden-Württemberg im Monat November informieren. Ganz besonders hinweisen möchten wir auf unsere beiden Kongresse:

15.11. Stuttgart | Linker Bildungskongress "Schluss mit der Selektion - eine Schule für alle!"
22.11. Stuttgart | "August Thalheimer - Was bleibt? Tagung zum 60. Todestag von August Thalheimer"


Wir hoffen, daß unser Programm auf Ihr Interesse stößt und würden uns freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Aktuelles zu unseren Veranstaltungen können Sie auch immer dem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage entnehmen:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. in eigener Sache | vorläufig neue Telefonnummer. Für eine Übergangszeit von ca. 6 Wochen erreichen Sie uns ab November unter: 0176-21623991. Danach funktioniert wieder die alte Nummer (0711-6936607)

2. Konferenz/Tagung | IMI-Kongress "Kein Frieden mit der NATO" | Samstag, 8.11. - Sonntag, 9.11. | Tübingen

3. Lesung | Florence Hervé liest aus "absolute Simone de Beauvoir" | Donnerstag, 13.11. | Tübingen

4. Lesung | Clara Zetkin oder "Dort kämpfen, wo das Leben ist" | Freitag, 14.11. | Stuttgart

5. Konferenz/Tagung | Linker Bildungskongress "Schluss mit der Selektion - eine Schule für alle!" | Samstag, 15.11. | Stuttgart

6. Vortrag | Prof. Roland Pfefferkorn: "Sind Marxismus und Feminismus vereinbar?" | Dienstag, 18.11. | Freiburg

7. Vortrag | Dr. Effi Böhlke: "Die Entdeckung Amerikas. Simone de Beauvoirs Reise durch ide USA im Jahre 1947" | Donnerstag, 20.11. | Tübingen

8. Seminar | Dr. Michael Friedrich: "Die Kommune als Wirtschaftsakteur" | Samstag, 22.11. | Karlsruhe

9. Konferenz/Tagung | "August Thalheimer - Was bleibt? Tagung zum 60. Todestag August Thalheimers" | Samstag, 22.11. | Stuttgart

10. Seminar | Dr. Michael Friedrich: "Die Kommune als Wirtschaftsakteur" | Sonntag, 23.11. | Stuttgart

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2.
IMI-Kongress: "Kein Frieden mit der NATO"

Samstag, 8.11.2008 - Sonntag, 9.11.2008 | Tübingen, Schlatterhaus (kl. Saal), Österbergstr. 2




Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die NATO von einem – wenigstens formal – auf die Landesverteidigung ausgerichteten Bündnis in eine global agierende Interventions- und Besatzungsarmee verwandelt. Verschleiert hinter humanitären Motiven, geht die NATO zur Durchsetzung der Interessen ihrer Mitgliedstaaten immer aggressiver vor. In Europa hat sie bis an die Grenzen Russlands die Armeen nach ihren Vorgaben umstrukturiert und aufgerüstet. Das nach Moskau orientierte Jugoslawien hat sie bombardiert und einige verbleibende Kleinstaaten als Protektorate der EU-Herrschaft unterstellt. In Afghanistan führt sie eine aggressive Aufstandsbekämpfung durch, die zu immer mehr Gewalt und weniger Sicherheit für die Bevölkerung führt. Die NATO hat auch das Mittelmeer zum Kriegsgebiet gegen den internationalen Terrorismus erklärt und ihre Marine ist ständig vor der arabischen Halbinsel präsent. Mit dem Raketenabwehrschild in Polen und Tschechien befördert sie ein neues Wettrüsten und in Georgien riskiert das Bündnis einen neuen Kalten Krieg.

Deutschland ist Mitglied der NATO, verstrickt sich immer tiefer in den Krieg in Afghanistan und stellt dem Bündnis neben Soldaten auch wichtige Infrastruktur zur Verfügung: Zum Beispiel mit dem Flughafen Halle/Leipzig ein wichtiges Logistikdrehkreuz für die weltweiten Einsätze des Militärbündnisses, mit der NATO-Schule in Oberammergau und dem Marshall Center in Garmisch zentrale Einrichtungen zur strategischen Planung. Ganz Deutschland ist von einer NATO-Pipeline für Kerosin durchzogen und der Oberbefehlshaber der NATO ist in Stuttgart stationiert.

Die deutsche Stadt Kehl wird im Frühjahr 2009 zudem gemeinsam mit Straßburg Schauplatz der Feierlichkeiten zum 60jährigen Jubiläum der Allianz. Die Friedensbewegung und viele weitere Gruppen planen Massenproteste gegen die Feierlichkeiten, in deren Rahmen die NATO eventuell sogar ihr Neues Strategisches Konzept vorlegen und mit diesem eine weitere Forcierung ihrer aggressiven Expansionspolitik beschließen wird.
Der diesjährige Kongress der Informationsstelle Militarisierung soll zur Mobilisierung zu diesen Protesten beitragen und die Forderung nach der längst überfälligen Auflösung der NATO inhaltlich unterfüttern.

Vorveranstaltung am Freitag, 7.11.08:

Krieg ist Frieden: NATO-Propaganda rückwärts gelesen
Multimedialer Vortrag mit Volxküche ab 19:00 in der Hausbar der Schellingstrasse 6

PROGRAMM:

Samstag, 8. November 2008:

12:00h Kongresseröffnung

12:30h Die Waffe des Westens – Strukturen und Strategien der NATO (Tobias Pflüger)

14:30h Aufstandsbekämpfung in Afghanistan: Prototyp einer neuen NATO-Strategie (Jürgen Wagner)

16:30h Die Kolonialpolitik der NATO auf dem Balkan (NN)

19:30h Kameraden im Kaukasus: NATO und EU im Schulterschluss für eine neue Weltordnung (Martin Hantke)

Sonntag, 9. November 2008

09:15h Kanonenboote und Piraten: Die NATO als Seemacht (Claudia Haydt)

10:30h Schild und Schwert: Aggressive Atompolitik und Raketenabwehr der
NATO (Arno Neuber)

12:00h Lokale Einrichtungen für globale Kriege: Kein Friede mit der NATO
in Deutschland
(Verschiedene)

für Infos zum Programm, zur Anmeldung und organisatorischen Details siehe auch www.imi-online.de

eine Veranstaltung der Informationsstelle Tübingen e.V. (IMI) mit Unterstützung des Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü
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3.
Florence Hervé liest aus "absolute Simone de Beauvoir"

Donnerstag, 13.11.2008, 18.00 Uhr | Tübingen, Kupferbau, HS 24, Gmelinstr. 8


“Es ist Sache der Menschen, dem Menschsein zu seinem Recht zu verhelfen”

2008 wäre Simone de Beauvoir, die wohl berühmteste französische Intellektuelle, hundert Jahre alt geworden. Zeit ihres Lebens trat sie für Freiheit, Menschenrechte und Emanzipation ein. Das andere Geschlecht ist bis heute die theoretische Grundlage für die moderne Frauenbewegung. Es ist das am häufigsten zitierte Werk des Feminismus. Simone de Beauvoirs berühmtester Satz »Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es …« steht am Beginn des neuen Diskurses von der sozialen Konstruktion des Geschlechts und ist Wegbereiter der Gender Studies.

absolute Simone de Beauvoir präsentiert Ausschnitte aus Originaltexten – teilweise erstmals auf Deutsch! -, ein Interview mit John Gerassi, eingebettet in eine ausführliche Biografie, die von Florence Hervé exklusiv für diese Ausgabe verfasst wurde.

Florence Hervé , 1944 in Frankreich geborene Germanistin, arbeitet seit Jahrzehnten für die Zeitschrift „Wir Frauen“, einen Gegenentwurf zu herkömmlichen Frauenzeitschriften. Das von ihr herausgegebene „Lexikon der Rebellinnen“ beeindruckt durch interessante Biographien von bekannten wie unbekannten Frauenpersönlichkeiten, die durch die konsequente Verfolgung ihrer Ideen gegen den Zeitgeist rebellierten. Hervé ist Dozentin an mehreren deutschen Universitäten und Volkshochschulen, so in Duisburg, Marburg und Münster.
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4.
Florence Hervé liest aus "Clara Zetkin oder: Dort kämpfen, wo das Leben ist"

Freitag, 14.11.2008, 19.00 Uhr | Stuttgart, Clara Zetkin Haus, Gorch-Fock-Str. 26


Kein Redakteur im heutigen Deutschland würde es wagen, diese Frau in eine Talkshow einzuladen. Diese Frau war Opposition per se: Frauenrechtlerin, revolutionäre Sozialistin, Initiatorin des Internationalen Frauentags, Kriegsgegnerin, Kommunistin in der Tradition Rosa Luxemburgs, 1932 von den Nazis attackierte Alterspräsidentin des Deutschen Reichstags.

Clara Zetkin (1857 bis 1933) vor 1914 die »grande dame« der deutschen Sozialdemokratie, nach 1918 umstrittene und streitbare Persönlichkeit des deutschen Kommunismus, ist immer noch unbequem. Denn es lohnt sich, ihre Thesen zur Frauenerwerbstätigkeit, zur Schulbildung, zu Krieg und Frieden oder zum Faschismus neu zu entdecken.

Nicht zuletzt dafür wird sie abgestraft: mit dem Ausschluß aus dem Erinnerungskanon. Trotzdem hallt der Name Clara Zetkins aus dem vergangenen Jahrhundert herüber, signalisiert er doch immer noch auch denen, die sonst nichts wissen, eines: Widerstand. Dafür wird sie von den einen abgelehnt, von den anderen geliebt.

Florence Hervé , 1944 in Frankreich geborene Germanistin, arbeitet seit Jahrzehnten für die Zeitschrift „Wir Frauen“, einen Gegenentwurf zu herkömmlichen Frauenzeitschriften. Das von ihr herausgegebene „Lexikon der Rebellinnen“ beeindruckt durch interessante Biographien von bekannten wie unbekannten Frauenpersönlichkeiten, die durch die konsequente Verfolgung ihrer Ideen gegen den Zeitgeist rebellierten. Hervé ist Dozentin an mehreren deutschen Universitäten und Volkshochschulen, so in Duisburg, Marburg und Münster.
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5.
Linker Bildungskongress: "Schluss mit der Selektion - eine Schule für alle!"

Samstag, 15.11.2008, 10 - 17 Uhr | Stuttgart, Altes Feuerwehrhaus, Möhringer Straße 56


Linker Bildungskongress des Rosa-Luxemburg-Forum soll Alternativen zeigen

In kaum einem anderen europäischen Land hängt der Schulerfolg so stark von der sozialen Herkunft ab wie in Deutschland. Einkommen und Bildung der Eltern bestimmen die schulischen Karrieren und damit die Lebenschancen von Millionen junger Menschen. Die Selektion der Kinder nach Klasse 4 verletzt nicht nur die Würde der Kinder, sie wird zunehmend zur Belastung für Kinder und Familien. Seit PISA wissen wir: sie führt auch nicht zu besseren Leistungen. Und mit der Hauptschule gerät zunehmend auch das dreigliedrige Schulsystem ins Rutschen. Schulschließungen sind nur äußere Zeichen kommender Verwerfungen. Das dreigliedrige Schulwesen ist so veraltet wie das preußische Dreiklassenwahlrecht, das vor 90 Jahren abgeschafft wurde.

Wie aber kann ein anderes Bildungssystem aussehen und wie soll es erreicht werden? Wie kann eine wohnortnahe Schule erhalten werden? Wie kann individuelle Förderung an die Stelle von Selektion gesetzt werden? Was ist eine Gemeinschaftsschule? Wie können die Menschen davon überzeugt werden, sich für eine integrative Schule zu entscheiden? Was kann kommunalpolitisch getan werden, um die unselige Selektion zu beenden? Beim „Linken Bildungskongress“ der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg soll versucht werden, Antworten zu finden.

Hauptreferent ist mit Prof. Dr. Karl G. Zenke, einer der wichtigsten Bildungsforscher in Baden-Württemberg. Beispiele aus Bremen (Rolf Berger, SL Integrierte Gesamtschule/Stadtteilschule) und aus Schleswig-Holstein (Gemeinschaftsschule) ergänzen seine Vorschläge. Mit der GEW-Vorsitzenden Doro Moritz und Sigrid Strauß (Organisatorin de Volksinitiative „Eine Schule für alle“ in Hamburg), Eltern und Kommunalpolitikern soll über Wege zur Durchsetzung diskutiert werden.

Programm:

10.00
Begrüßung
Ulrich Maurer, MdB

10.30
Gemeinsames, förderliches, vertrauensvolles und angstfreies Lernen: Wege aus der Krise des dreigliedrigen Schulsystems
Prof. em. Dr. Karl Zenke, Institut für Erziehungswissenschaft an der PH Ludwigsburg

11.30
Die Integrierte Gesamtschule – Lebendig trotz aller Widerstände
Rolf Berger, Bremen; Schulleiter der Integrierten Stadtteilschule an der Hermannsburg (IGS)

12.15
Die Gemeinschaftsschule in Schleswig-Holstein – Ausbreitung trotz vieler Widerstände
Matthias Heidn, Vors. der GEW Schleswig-Holstein (angefragt)

14.00 Uhr
Die Volksinitiative „Eine Schule für alle“ in Hamburg
Sigrid Strauß, Stellvertr. GEW-Vorsitzende Hamburg und Mitinitiatorin und Organisatorin der Volksinitiative

14.45 Uhr
Wege zu einer Schule für alle in Baden-Württemberg
Podium u.a. mit Doro Moritz, Vorsitzende der GEW Baden-Württemberg
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6.
Prof. Roland Pfefferkorn: "Sind Marxismus und Feminismus vereinbar?"

Dienstag, 18.11.2008, 20 Uhr | Freiburg, Kollegiengebäude I, HS 1228, Platz der Universität 3


Ein dynamisch-dialektischer Materialismus kann und sollte ergänzt werden durch den Feminismus wie durch andere emanzipatorische Strömungen auch, aber der Feminismus ersetzt ihn nicht – so die These von Roland Pfefferkorn.

Die Gender-Debatte, die das soziale Geschlecht als soziale und historische Konstruktion entlarvte, trat ihren Siegeszug zunächst in den angelsächsischen, dann in fast allen “westlichen” Ländern in den Geistes- und Sozialwissenschaften an. Schafft das biologische Geschlecht das soziale oder wird dies sozial konstruiert? Dies ebenso wie die Frage der Frauenemanzipation im Verhältnis zur Arbeiterbewegung ist eine der Fragen, die Roland Pfefferkorn mit Hilfe einer klaren, aber nicht dogmatischen marxistischen Analyse in Anlehnung an Engels, Bebel und Simone de Beauvoir beantwortet: Das soziale Geschlecht oder gender ist Produkt des gesellschaftlichen Rahmens, der jeweiligen Situation des Einzelnen in bestimmten historischen und sozialen Konstellationen.

Der Vortrag soll der Frage nachgehen, inwiefern beide Konzepte, Klasse und gender, in einen theoretischen marxistischen Rahmen integriert werden können. In seinem neuen Buch “Ungleichheiten und soziale Beziehungen. Klassen- und Geschlechterbeziehungen” bilanziert Roland Pfefferkorn die soziologischen Methoden im Hinblick auf die beiden Kategorien “soziale Klasse” und “Geschlecht”. Diesbzgl. begründet er eine innovative Dialektik aus sozialer Reproduktion, wie sie Bourdieu erforschte, einerseits und neuer sozialer Produktion von Klassen- und Geschlechterbeziehungen durch die Akteure andererseits.

Roland Pfefferkorn ist Professor für Soziologie an der Marc Bloch-Universität Strasbourg.
Moderation : Tobias Baumann, Historiker und Promotionsstipendiat der RLS
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7.
Dr. Effi Böhlke: "Die Entdeckung Amerikas. Simone de Beauvoirs Reise durch die USA im Jahre 1947"

Donnerstag, 20.11.2008, 18.00 Uhr | Tübingen, Kupferbau, HS 24, Gmelinstr. 8


Beauvoir ist im angegebenen Jahr in die USA eingeladen worden, um dort an einer Reihe von Bildungseinrichtungen Vorträge zu halten. Ihre Erlebnisse hat sie in Form von Reisetagebüchern festgehalten. Mit diesen Reisetagebüchern, die nicht so sehr im Mittelpunkt der allgemeinen Beauvoir-Rezeption stehen, hat sie sich zum einen in die seit dem 16. Jahrhundert anhaltende französische Tradition der Reiseliteratur eingeschrieben. Zum anderen kommt gerade in ihnen auf sehr lebendige Weise ihr ausgeprägter Sinn für die sozialen, politischen und geschlechtlichen Gegensätze und Spannungen in diesem „Kontinent“ zum Ausdruck. Schließlich aber sind sie, vor dem Hintergrund der Finanzkrise und der Wahlen in den USA, von erstaunlicher Aktualität.

Effi Böhlke ist Philosophin und Politologin und freie Mitarbeiterin der RLS.
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8.
Dr. Michael Friedrich: "Die Kommune als Wirtschaftsakteur"

Samstag, 22.11.2008, 10-17 Uhr | Karlsruhe, DGB-Haus, Ettlingerstr. 3a, Besprechungsraum, 2. OG


Wichtige Bereiche der öffentlichen Daseinsversorge befanden/befinden sich in der Hand von Kommunen, wie besipielsweise die Energie- und Wasserversorgung, der öffentliche Nahverkehr und die Müllentsorgung. Vielfach kam es in diesen Bereichen jedoch in der letzten Zeit zum Verkauf öffentlichen Eigentums und zu Privatisierungen. Damit wurden auch die Möglichkeiten der kommunalen VertreterInnen, Einfluss auf die Gestaltung wichtiger Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt.

Im Seminar soll zum einen diskutiert werden, welche Funktionen die Kommunen als Wirtschaftsakteure haben, in welchen Bereichen sich die Kommunen selbst wirtschaftlich betätigen und was für Möglichkeiten und Pflichten für die kommunalen VertreterInnen in den Aufsichtsräten der städtischen Unternehmen daraus erwachsen.
Zum anderen sollen die Folgen der Privatisierungen kommunalen Eigentums erörtert und Alternativen der Rekomunalisierung vorgestellt werden.

Themen im einzelnen:

• Gestaltungsmöglichkeiten kommunaler Unternehmen laut Gemeindewirtschaftsrecht
• Der ÖPNV und seine Finanzierung
• Steuerung öffentlicher Unternehmen (Arbeit in Aufsichtsräten, Beteiligungspolitik)
• Privatisierung und “public private partnership (PPP)
• Rekommunalisierung
• kommunal verankerte Sparkassen und ihr Erhalt

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung unter schlager@rosalux.de oder tel. 0176-21623991 möglich.

Michael Friedrich , kommunalpolitischer Sprecher der Linksfraktion im sächsischen Landtag.

in Kooperation mit dem Forum Linke Kommunalpolitik Baden-Württemberg und der Kommunalakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung
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9.
"August Thalheimer - Was bleibt?" August Thalheimers Beitrag zur Analyse sozialer Verhältnisse und internationaler Politik sowie zur Strategie der Arbeiterbewegung 1919-1948

Samstag, 22.11.2008, 10 - 17 Uhr | Stuttgart, Altes Feuerwehrhaus, Möhringer Straße 56


Vor 60 Jahren starb in der kubanischen Emigration der aus dem linken Flügel der Württembergischen SPD kommende August Thalheimer, einer der wichtigsten Schüler Rosa Luxemburgs, Mitbegründer des Spartaktusbundes, Theoretiker des deutschen Kommunismus bis zur Stalinisierung, wichtiger Analytiker des aufkommenden Faschismus und der Nachkriegsentwicklung.

Was aber ist von diesen Analysen nur noch museal, was aus der Arbeiterbewegung von der Novemberrevolution bis 1948 sollte „aufgehoben“ werden in einer neuen Linken, die nicht nur alte Fehler vermeiden, sondern auf neue Herausforderungen besser vorbereitet sein will?

Themen:

In der Nachfolge Rosa Luxemburgs
Theodor Bergmann (Stuttgart)

Kommunistische oder sozialistische Politik? – Einheitsfrontpolitik – Faschismusanalyse: Programmatische und strategische Diskussionen der Linken zwischen Novemberrevolution und Faschismus
Harald Jentsch (Frankfurt/Karben)

August Thalheimer als führender Theoretiker des deutschen Kommunismus in der Weimarer Zeit
Klaus Kinner (Leipzig)

August Thalheimer als Philosoph, Religionskritiker, Kunsttheoretiker und Kritiker der Sowjetbürokratie
Heiner Jestrabek (Heidenheim)

Sowjetunion, Systemkonkurrenz und Kalter Krieg: Marxistische Analyse der Weltpolitik nach 1945
Jens Becker (Frankfurt/Main)

Die Linke nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Zeitschrift Arbeiterpolitik ab 1948; Chancen und Probleme von Kleingruppen zwischen den Lagern
Theodor Bergmann (Stuttgart)

Massenstreik – Generalstreik – politischer Streik: Aktuelle Bezüge einer Debatte

Die Referenten:

Theodor Bergmann , geb. 1916, schloss sich bereits 1929 der von August Thalheimer mitgegründeten KPO (Kommunistische Partei-Opposition) an, musste 1933 vor den Nazis ins Exil fliehen und war dort weiter für die KPO aktiv. Nach 1945 kehrte er nach Deutschland zurück, promovierte und habilitierte als Agrarwissenschaftler und lehrte u.a. als Professor an der Uni Hohenheim in Stuttgart. Neben agrarwissenschaftlichen Fragen und der Situation in China beschäftigt er sich insb. mit der Geschichte der Arbeiterbewegung im allgemeinen und der Geschichte der KPO im besonderen; Veröffentlichungen zum Thema: Die Thalheimers. Geschichte einer Familie undogmatischer Marxisten (2004); Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD (2001)

Harald Jentsch studierte Politikwissenschaft in Leipzig und schloss dort mit einer Arbeit über die politische Theorie August Thalheimers ab. Er promovierte an der TU Darmstadt über Die KPD und der »Deutsche Oktober« 1923; zahlreiche Veröffentlichungen zur Arbeiterbewegungsgeschichte

Klaus Kinner ist Historiker und ehemaliger Professor an der Uni Leipzig. Er ist Geschäftsführer der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und Mitglied der Historischen Kommission der LINKEN. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des deutschen Kommunismus und Linkssozialismus in der Zeit von 1919 bis 1945; zahlreiche Veröffentlichungen zur kritischen Kommunismusforschung

Heiner Jestrabek beschäftigt sich mit demokratischer Geschichte, Literatur und der Philosophie des freien Denkens. Er ist aktiv in der Freidenkerbewegung. Aktuell gibt er eine Publikation mit ausgewählten philosophischen und religionskritischen Schriften von August Thalheimer heraus.

Jens Becker studierte Politikwissenschaft in Frankfurt/Main und Gießen und promovierte mit einer politischen Biografie über den KPD-Vorsitzenden Heinrich Brandler. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
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10.
Dr. Michael Friedrich: "Die Kommune als Wirtschaftsakteur"

Sonntag, 23.11.2008, 10-17 Uhr | Stuttgart, genauen Ort bitte erfragen


Wichtige Bereiche der öffentlichen Daseinsversorge befanden/befinden sich in der Hand von Kommunen, wie besipielsweise die Energie- und Wasserversorgung, der öffentliche Nahverkehr und die Müllentsorgung. Vielfach kam es in diesen Bereichen jedoch in der letzten Zeit zum Verkauf öffentlichen Eigentums und zu Privatisierungen. Damit wurden auch die Möglichkeiten der kommunalen VertreterInnen, Einfluss auf die Gestaltung wichtiger Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt.

Im Seminar soll zum einen diskutiert werden, welche Funktionen die Kommunen als Wirtschaftsakteure haben, in welchen Bereichen sich die Kommunen selbst wirtschaftlich betätigen und was für Möglichkeiten und Pflichten für die kommunalen VertreterInnen in den Aufsichtsräten der städtischen Unternehmen daraus erwachsen.
Zum anderen sollen die Folgen der Privatisierungen kommunalen Eigentums erörtert und Alternativen der Rekomunalisierung vorgestellt werden.

Themen im einzelnen:

• Gestaltungsmöglichkeiten kommunaler Unternehmen laut Gemeindewirtschaftsrecht
• Der ÖPNV und seine Finanzierung
• Steuerung öffentlicher Unternehmen (Arbeit in Aufsichtsräten, Beteiligungspolitik)
• Privatisierung und “public private partnership (PPP)
• Rekommunalisierung
• kommunal verankerte Sparkassen und ihr Erhalt

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung unter schlager@rosalux.de oder tel. 0176-21623991 möglich.

Michael Friedrich , kommunalpolitischer Sprecher der Linksfraktion im sächsischen Landtag.

in Kooperation mit dem Forum Linke Kommunalpolitik Baden-Württemberg und der Kommunalakademie der Rosa-Luxemburg-Stiftung

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