Zurück
Newsletter vom 29.01.2008, 14:28:49
Betreff: Newsletter Februar Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

hiermit möchten wir Sie über aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Rosa-Luxemburg-Forums Baden-Württemberg informieren. Wir hoffen, daß unser Programm auf Ihr Interesse stößt und würden uns freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Aktuelles zu unseren Veranstaltungen können Sie auch immer dem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage entnehmen:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
_______________________________

1. Ein libertärer Anti-Kolonialismus: Kolonialismus & Anti-Kolonialismus am Beispiel Gandhis und der indischen Unabhängigkeitsbewegung // Dienstag, 12.2. // Stuttgart

2. Ein libertärer Anti-Kolonialismus: Kolonialismus & Anti-Kolonialismus am Beispiel Gandhis und der indischen Unabhängigkeitsbewegung // Mittwoch, 13.2. // Tübingen

3. Julia Gebrande: "Antisexismus" // Donnerstag, 14.2. // Ludwigsburg

4. Wochenendseminar "Das Kapital lesen" // Freitag, 29.2. bis Sonntag, 2.3. // Böblingen

5. Seminar "Finanzmarktkapitalismus: Strukturen, Widersprüche, Alternativen" // Samsatg, 29.3. bis Sonntag, 30.3. // Stuttgart

_______________________________

1.

Ein libertärer Anti-Kolonialismus: Kolonialismus & Anti-Kolonialismus am Beispiel Gandhis und der indischen Unabhängigkeitsbewegung

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Übersetzer Lou Marin:
Ashis Nandy: Der Intimfeind. Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus. Mit einer Einleitung zur Rezeption von M.K. Gandhis libertärem Anti-Kolonialismus, Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2008

Dienstag, 12.2.2008; 20.00 Uhr // Kulturzentrum Merlin, Augustenstr. 72, 70178 Stuttgart


Im Sommer 2007 jährte sich zum 60. Mal die Unabhängigkeit Indiens, am 30. Januar 2008 zum 60. Mal die Ermordung Gandhis (1869-1948). Im deutschen Sprachraum weitgehend unbekannt ist die Tatsache, dass in Indien und im gesamten englischen Sprachraum nach Gandhis Tod eine Strömung entstanden ist, die Gandhi in libertärem Sinne interpretiert. Dazu gehört auch der indische Sozialpsychologe Ashis Nandy, der mit seinem Buch „Der Intimfeind“, im Original bereits 1983 erschienen, zu den Mitbegründern der „Post-Colonial Studies“ gehört.
Nandy definiert den Kolonialismus hauptsächlich kulturell als eine Ideologie, die in Großbritannien Werten wie Stolz, Männlichkeit, Disziplin und technologischer Überlegenheit zu einem dominanten Rang verhalf. Nandys These ist: Eine erste Welle des Anti-Kolonialismus in Indien wollte auch noch im Widerstand eben diese Werte in Indien durchsetzen. Sie sei dadurch, so Nandy, trotz ihres Anti-Kolonialismus im kolonialen Wertekanon verhaftet geblieben. Mit Beginn der Prägung der Unabhängigkeitsbewegung durch Gandhi, so Nandy, sei jedoch eine weichere, androgyne, technik-, staats- und patriarchatskritische Konzeption des Anti-Kolonialismus entstanden, die außerhalb des kolonialen Rahmens gewirkt und besonders den hohen Frauenanteil an den Massenaktionen der Unabhängigkeitsbewegung hervorgerufen habe.

Ashis Nandy (geb. 1937) ist einer der bekanntesten politischen Psychologen und Soziologen Indiens, dabei seinem unabhängigen Denken immer treu geblieben. Er gilt als Mitbegründer der weltweiten „Post-Colonial Studies“ und ist seit langem Direktor des „Centre for the Study of Developing Societies“ in Delhi. Nandy schrieb eine Reihe von Berichten zur Lage der Menschenrechte und beteiligte sich aktiv an sozialen Bewegungen gegen Krieg, für alternative Formen der Wissenschaft und Technologie, und für das Überleben von Kulturen. Er ist Mitglied der „Human Rights Initiative“ des Commonwealth, des „International Network for Cultural Alternatives to Development“ und der „People’s Union for Civil Liberties“, der ältesten und größten Menschenrechtsorganisation Indiens.
_______________________________

2.

Ein libertärer Anti-Kolonialismus: Kolonialismus & Anti-Kolonialismus am Beispiel Gandhis und der indischen Unabhängigkeitsbewegung

Buchvorstellung und Diskussion mit dem Übersetzer Lou Marin:
Ashis Nandy: Der Intimfeind. Verlust und Wiederaneignung der Persönlichkeit im Kolonialismus. Mit einer Einleitung zur Rezeption von M.K. Gandhis libertärem Anti-Kolonialismus, Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2008

Mittwoch, 13.2.2008; 20.00 Uhr // Infoladen, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen


Beschreibung s.o.

in Kooperation mit der FAU Tübingen
_______________________________

3.

Julia Gebrande: "Antisexismus"

Donnerstag, 14.2.2008; 20.00 Uhr // Demokratisches Zentrum, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg


Das Ziel dieses Vortrages ist eine Sensibilisierung für das Thema „sexualisierte Gewalt“ und eine Anregung zur Auseinandersetzung damit in persönlichen und/oder politischen Zusammenhängen. Eine Beschäftigung mit sexualisierten Übergriffen und geschlechtsspezifischen Machtstrukturen findet, so die Erfahrung der Referentin meist erst dann statt, wenn es im privaten oder politischen Umfeld bereits zu einem Vorfall gekommen ist.

Aber dann ist man/frau oft so verstrickt, kennt die beteiligten Personen und kann sich oft nur schwer positionieren. Es gehört zur patriarchalen Verfasstheit unserer Gesellschaft und leider auch der linken “Szene”, dass sexualisierte Gewalt oft nicht als politisches Phänomen, sondern als individuelles und privates Problem angesehen wird. Daher ist es notwendig, sich vorher und im Allgemeinen Wissen und Zugänge zum Thema zu erschließen und gemeinsam zu diskutieren, wie antisexistische Praxis ganz konkret aussehen kann.

Es soll vorgestellt werden, was unter Definitionsmacht und Parteilichkeit zu verstehen ist, warum es wichtig ist, dass eine Betroffene von sexualisierter Gewalt diese selbst benennt und diese Definition akzeptiert werden muss. Zudem werden die Auswirkungen und Folgen sexualisierter Gewalt verdeutlicht und gemeinsam überlegt, was das nun konkret für einen Umgang mit sexualisierter Gewalt bedeutet.

Julia Gebrande ist Dipl. Sozialpädagogin (M.A.). Sie ist Mitarbeiterin bei Wildwasser Esslingen e.V., Fachberatungstelle bei sexualisierter Gewalt und Fachberaterin für Psychotraumatologie.

in Kooperation mit “Seltsamer Zusammenschluss”, Stuttgart
_______________________________

4.

Wochenendseminar "Das Kapital lesen"

Freitag, 29.2. - Sonntag, 2.3.2008 ++ Fr., 29.2. 19-22 Uhr / Sa., 1.3. 9-17 Uhr (mit Mittagspause) / So., 2.3. 10-13 Uhr

Haus der Katholischen Betriebsseelsorge – Arbeiter-Zentrum-, Sindelfingerstr. 14, 71032 Böblingen


Inhalt und Konzeption

Das Wochenendseminar soll einen Einblick in die Grundlagen des Marx´schen Hauptwerkes bieten sowie Kenntnisse über wichtige inhaltliche und methodische Argumente vermitteln, die für ein Verständnis der Marx´schen Kapitalismusanalyse unverzichtbar sind.

Das Seminar ist die Fortsetzung des im November 2007 durchgeführten Seminars zum “Kapital” von Karl Marx. Wie beim letzten Mal wollen wir auch dieses Mal den Text in gemeinsamer Lektüre erarbeiten.

Eine Teilnahme ist auch möglich, ohne am 1. Seminar teilgenommen zu haben. Zu Beginn wird die Diskussion vom letzten Mal, die sich auf das 1. Kapitel des “Kapital” konzentrierte, mit Hilfe eines Handouts zu den wichtigsten Begriffen kurz rekapituliert.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich für das Seminar bis zum 20.Februar an unter:
per e-mail:post@rlf-bw.de oder schlager@rosalux.de
Telefon: 0711-6936607; Fax: 0711-6936608

Textgrundlage

- Karl Marx: “Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie”, Marx-Engels-Werke (MEW), Bd. 23

- für diejenigen, die das Buch nicht haben bzw. sich anschaffen wollen, können wir eine Kopiervorlage erstellen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, wenn Sie dies wünschen.

Teilnahmegebühr

Für die Teilnahme erheben wir einen Unkostenbeitrag von 10€ (Schüler/Studierende: 5€ / Erwerbslose: 0€), den Sie entweder zum Seminar mitbringen oder uns vorher überweisen können an:
Rosa-Luxemburg-Forum für Bildung und Analyse in Baden-Württemberg e.V.
Postbank Stuttgart, Konto-Nr. 392 620 708, BLZ 600 100 70

in Kooperation mit attac Böblingen
_______________________________

5.

Seminar "Finanzmarktkapitalismus: Strukturen, Widersprüche, Alternativen", mit: Joachim Bischoff

Samstag, 29.3 - Sonntag, 30.3.2008 (die genauen Uhrzeiten werden noch bekannt gegeben)

Rosa-Luxemburg-Forum, Planckstr. 79, 70184 Stuttgart


• Was ist mit der Etikettierung des heutigen Kapitalismus als „Finanzmarktkapitalismus“
gemeint?

• Welches sind die grundlegenden Strukturen des Finanzmarktkapitalismus? Wie verhalten
sich Finanzmärkte und „Realökonomie“ zueinander?

• Inwiefern ist der Finanzmarktkapitalismus durch Widersprüche gekennzeichnet und
wie lassen sich diese Widersprüche aus linker Perspektive nutzen?

• Wie sehen Alternativen zum Modell des Finanzmarktkapitalismus aus?

• Welche Bedeutung kommt einer umfassenden Demokratisierung der Wirtschaft und
der Wiederherstellung sozialer Sicherheit für eine Strategie zur Überwindung der Profitdominanz
zu?

Joachim Bischoff vertritt die These, dass ein System, das darauf beruht, dass sich die
Aktionäre oder Eigentümer von Wertpapieren und Besitztiteln einen immer größeren Anteil
des Reichtums der Gesellschaft aneignen, nicht zukunftsfähig ist und die Fehlentwicklungen
der Finanzökonomie eine umfassende Demokratisierung der Wirtschaft und
die Rekonstruktion sozialer Sicherheit auf die Tagesordnung setzen.
Wir bitten alle TeilnehmerInnen um eine vorherige Anmeldung für das Seminar.

Joachim Bischoff ist Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler, Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus .
Er hat in Essays und Buchveröffentlichungen Beiträge zur Erfassung der Dynamik des wirtschaftlichen und sozialen Wandels vorgelegt. Als letzte Veröffentlichung erschien von ihm das Buch “Die Zukunft des Finanzmarktkapitalismus. Strukturen, Widersprüche, Alternativen”.

in Kooperation mit attac Leonberg

Zurück

Newsletter