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Newsletter vom 30.10.2006, 16:08:00
Betreff: Newsletter November Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü

hiermit möchten wir Sie über aktuelle Veranstaltungen und Aktivitäten des Rosa-Luxemburg-Forums Baden-Württemberg informieren. Wir hoffen, daß unser Programm auf Ihr Interesse stößt und würden uns freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Aktuelles zu unseren Veranstaltungen können Sie auch immer dem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage entnehmen:
http://www.rlf-bw.de/cms/index.php?article_id=44

Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Schlager
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1. "Aktuelle Strukturen und Aktivitäten süddeutscher Neonazis" am 01.11.2006 in Tübingen

2. "Herausforderungen für eine Neue Linke" am 07.11.2006 in Tübingen

3. Konferenz "Staat im Krieg - Krieg im Staat: Wie der neue Kolonialismus den Krieg nach Hause bringt" am 18./19.11.2006 in Tübingen

4. Filmvorführung und Zeitzeugengespräch "Über die Schwelle" mit Walter Ruge am 01.12.2006 in Stuttgart
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1. Robert Andreasch: "Aktuelle Strukturen und Aktivitäten süddeutscher Neonazis"

01.11.2006; 20:00 Uhr // Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen

eine Veranstaltung in Kooperation mit der Infoladengruppe Tübingen

Wie sich Neofaschisten und Rechte in der Region, in Bayern und
Baden-Württemberg aktuell organisieren, wo sie sich treffen, Immobilien
erwerben, Konzerte und Aufmärsche veranstalten, welche Publikationen
sie unterhalten und welche Internetprojekte, welche neonazistischen
Bands hier hetzen – einen ausführlichen Überblick mit zahlreichen
Bildbeispielen wird es an diesem Abend geben.

Dabei werden derzeitige ideologische Diskussionen und Positionierungen
der süddeutschen rechten Gruppen im Vordergrund stehen und ihre z. T.
?modernisierten? Strategien vorgestellt, u. a. im Bereich von
Jugendarbeit, Subkulturen und Sozialpolitik. Und was das alles mit der
derzeitigen Politik und Gesellschaft zu tun hat – und wie Neonazis und
ihre Ideologien am
nachhaltigsten bekämpft werden können – wird vom Referenten zur
Diskussion gestellt werden.

Robert Andreasch , Soziologe und Journalist, forscht über Neonazis,
NS-Kriegsverbrecher sowie antiamerikanische Ressentimentbildung.
Zahlreiche Publikationen, TV- und Radiobeiträge zur militanten
Neonaziszene in Bayern und Baden-Württemberg, u. a. für Spiegel-TV
(RTL), Report Mainz (ARD), Zündfunk (BR2), Süddeutsche Zeitung,
Jungle World, der rechte rand, blick nach rechts (bnr).
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2. Joachim Bischoff (Hamburg):"Herausforderungen für eine Neue Linke"

07.11.2006; 20:00 Uhr // Neue Aula, HS 6, Wilhelmstr. 7, 72074 Tübingen

Seit Jahrzehnten betreibt die wirtschaftliche und politische Elite in Deutschland einen Umbau des Regulationssystems und des Sozialstaates. Immer wieder werden die soziale Sicherheit und die tariflichen Rechte der Arbeitenden für die ökonomisch-sozialen Krisen verantwortlich gemacht. Gleichwohl: Die neoliberale Hegemonie wird brüchig.

Seinen Ausdruck findet dies seit geraumer Zeit im wachsenden Vertrauensverlust in die gesellschaftlichen Institutionen und Formen demokratischer Willensbildung. Die politische Linke links von der Sozialdemokratie hat die Chance, durch Aufklärung und populäre Präsentation von realisierbaren Alternativen die Risse im neoliberalen Elitenkonsens zu verstärken und eine grundlegende Veränderung des gesellschaftlichen Kräfteverhältnisses einzuleiten.

Das Projekt einer neuen Linkspartei zielt auf ein soziales Bündnis zwischen Ausgegrenzten, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und Noch-Beschäftigten. Die neue Linkspartei muss sich als Teil des gesellschaftlichen Widerstands gegen den neoliberalen Gesellschaftsumbau verstehen. Im Ergebnis einer politischen Auseinandersetzung könnte ein Beitrag zur Aufhebung eines Defizits in der politischen Repräsentation geleistet werden. Die Entwicklung einer wählbaren Alternative ist ein wichtiger Schritt für die Formierung eines breiten gesellschaftlichen Blocks gegen die destruktive Politik der neoliberalen Allianz der etablierten Parteien.

Joachim Bischoff ist Mitarbeiter und Redakteur der Zeitschrift “Sozialismus” und arbeitet wissenschaftlich-publizistisch v.a. zu ökonomischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen im Neoliberalismus. Er ist Mitbegründer der WASG.
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3. Kongress der Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen: "Staat im Krieg - Krieg im Staat: Wie der neue Kolonialismus den Krieg nach Hause bringt"

18.-19.11.2006 // Alten- und Begegnungsstätte Hirsch, Hirschgasse 9, 72070 Tübingen

Mit dem diesjährigen Kongress hat sich die Informationsstelle Militarisierung e.V. zum Ziel gesetzt, Ursachen, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen der Expansion des Militärischen in der Außen- und Innenpolitik zu analysieren. Dabei soll aufgezeigt werden, welche Auswirkungen der zunehmend militärisch abgesicherte Ausschluss großer Teile der (Welt)Bevölkerung von politischen Entscheidungen, Rechten und gesellschaftlich produziertem Wohlstand hat. Diese
Entwicklungen führen zu einem uferlosen äußeren Militarismus, ja sogar einer Wiederkehr kolonialer Ausbeutungs- und Hierarchiestrukturen. Hiermit wird die Welt in einen permanenten Ausnahme- und Kriegszustand versetzt, der wiederum die innere Verfasstheit der kriegführenden Staaten ändert.

Nachdem sich der IMI-Kongress im letzten Jahr mit der zunehmenden Unterordnung vormals rein ziviler Aspekte unter das Diktat militärisch-strategischer Interessenswahrung auseinandersetzte, möchte die IMI in diesem Jahr in diese Richtung weitergehen. Dass und wiedieser Militarismus letztlich als Bumerang in Form von Bundeswehreinsätzen im Inneren und der Einschränkung demokratischer Rechte zurückkehrt, gilt es dabei aufzuzeigen, weshalb der Titel des IMI-Kongresses auch lautet:

“Staat im Krieg – Krieg im Staat: Wie der neue Kolonialismus den Krieg nach Hause bringt”

Dem Kongress vorausgehen wird am Freitagabend eine multimediale Auftaktveranstaltung (Ort: vermutlich Schellingstraße 6: 21-23h). Zwischen Kurzvorträgen werden hier Filmsequenzen gezeigt, die den Einsatz von Militär gegen die Bevölkerung demonstrieren.

Programm:

Samstag 18. November: Wie der Krieg in die Welt kommt

12h-12h15 Begrüßung

12h15-13h45 Tobias Pflüger
Demokratie und Kriegszustand

14h-15h30 Jürgen Wagner
Neoliberaler Kolonialismus: Der Westen auf dem Weg zu Besetzung der Welt

16h-17h30 Martin Hantke
Kriegsökonomie und ihre Profiteure: Die Beispiele Afghanistan und Kongo

19h-21h Gregor Schirmer
Macht macht (Völker)Recht: Die UNO als Erfüllungsgehilfe westlicher
Kriegspolitik

Sonntag 19. November: Wie der Krieg nach Hause kommt

10h-11h Christoph Marischka
ZivilistInnen im Fadenkreuz I: Militärische Migrationskontrolle

11h15-12h15 Claudia Haydt
_ZivilistInnen im Fadenkreuz II: Polizeisoldaten: Die Militarisierung
der Polizei_

12h30-14h Ulla Jelpke
ZivilistInnen im Fadenkreuz III: Bundeswehr im Inneren

im Anschluss Abschlussdiskussion bis ca. 15h

Organisatorisches:

Für Verpflegung zwischen den Pausen wird gesorgt.
Auf Wunsch versuchen wir private Übernachtungsmöglichkeiten zu organisieren (Schlafsack erforderlich).

Kontakt für weitere Infos und Nachfrage:

Informationsstelle Militarisierung (IMI)
Hechingerstraße 203
72072 Tübingen
Tel: 07071/49154
Fax: 07071/49159
imi@imi-online.de
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4. Filmvorführung und Zeitzeugengespräch "Über die Schwelle" mit Walter Ruge

01.12.2006; 19:00 Uhr // Kommunales Kino Stuttgart im Filmhaus, Friedrichstrasse 23 A, 70174 Stuttgart

Das deutschsprachige biographische Filmportrait erzählt das spannende Leben des Kommunisten Walter Ruge. Der 1915 in Berlin Geborene musste aus politischen Gründen 1933 Deutschland verlassen und wurde nach acht Jahren des Exillebens grundlos zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt. Sein Weg führte ihn durch verschiedene sibirische Lager. 25 Jahren später 1958 verließ er die Sowjetunion und ging wieder nach Deutschland zurück.

Ausgangspunkt für den Film ist der Lebensbericht Ruges vor Schülern der Potsdamer Steubengesamtschule . Der lebendige Kontakt mit jungen Menschen ist neben dem Radsport ein wichtiger Punkt im Leben des Rentners. Gemeinsam mit dem 91 jährigen begibt sich das Filmteam in einer großen Reise auf Spurensuche nach seiner Vergangenheit an den nördlichen Polarkreis Sibiriens.

Im Anschluss an die Premierenvorführung des Films findet ein Gespräch mit Walter Ruge und dem Regisseur des Filmes, Stefan Mehlhorn statt.

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