Samstag, 29. März, 10:00 - 17:00 Uhr | Stuttgart | Bürgerzentrum West | Bebelstr. 22
Am 24. Februar jährte sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal. Der Konflikt im Nahen Osten eskalierte mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauf folgenden massiven militärischen Angriffen Israels auf den Gaza-Streifen in erschreckender Weise. Mit der Präsidentschaft Donald Trumps verbinden sich Hoffnungen auf eine Beendigung des Krieges in der Ukraine auf der einen, Befürchtungen vor einer weiteren Zuspitzung bestehender und dem Entstehen neuer Konflikte und Kriege auf der anderen Seite. In dieser Gemengelage wollen wir analysieren und diskutieren, was das heißen kann: Friedenspolitik in gefährlichen Zeiten.
09:30 Uhr | Einlass - Kaffee & Brezeln
10:00 Uhr | Begrüßung und Einführung - Philipp Frey (Rosa-Luxemburg-Stiftung BW)
10:15 Uhr | «Die Hände von der Hosennaht» - Kabarettistischer Einstieg mit Peter Grohmann
10:30 Uhr | Friedenspolitik in Krisenzeiten - Ulrike Eifler (Sprecherin der BAG Betrieb & Gewerkschaft der Linken)
Die geplante Stationierung der US-Mittelstreckenwaffen verschärft die Kriegsgefahr. Die «Zeitenwende» ist auch ein Angriff auf den Sozialstaat, die Grundrechte, die Daseinsvorsorge. Mit dem Kriegskurs wird der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar sein. Der Klimakollaps wird so beschleunigt. Ulrike Eifler ist Herausgeberin von «Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg. Zur Rolle der Gewerkschaften in der Friedensbewegung» (Verlag Westfälisches Dampfboot 2024) sowie Mitinitiatorin des Aufrufs «Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg».
11:30 Uhr | Workshops zu den Themen
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Soll die Bildung kriegstüchtig werden? - Michael Schulze von Glaßer (Politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen)
Die Armee buhlt in der Bevölkerung um Zustimmung für Aufrüstung und Einsätze im Ausland. Vor allem bei der Jugend präsentiert sich die Bundeswehr als schlagkräftige Truppe für Abenteuersuchende. Der Politikwissenschaftler wirft einen Blick auf den «Werbefeldzug» der Bundeswehr und klärt über Hintergründe auf. Er hat mehrere Bücher über Armee-Werbung verfasst. -
Nationale Rechte – wirkliche Friedensfreunde? - Erhard Korn & Reinhard Neudorfer (Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg)
NPD/Heimat, AfD und andere Rechtsparteien plakatieren Friedenstauben und wollen sich als «Friedensparteien» verkaufen. Gleichzeitig fordern sie eine Reaktivierung der Wehrpflicht. Welche Strategie steckt hinter den Friedensparolen der Neuen Rechten und wie können sich Antifaschisten positionieren? -
Militär & Klima(-krise) – Für eine Friedensökologie - Bernhard Trautvetter (Sprecher Friedensforum Essen, Mitglied Bundesausschuss Friedensratschlag)
Während die Menschheit ökologisch um ihr Leben kämpft, bewirken Aufrüstung und Kriege wie in der Ukraine und in Gaza eine weitere Verschärfung der Klimakrise. Die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen und andere «Abwehrsysteme», die in Angriffssysteme umgewandelt werden können, erhöhen die Gefahr eines finalen (Atom-) Krieges in Europa.
13:00 Uhr | Mittagspause - Essen
14:00 Uhr | Zeitenwende und Kriegsgefahr - Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
In vielen Staaten vollzieht sich eine autoritäre Wende, verbunden mit einem Umbau des Staates, neuer Blockkonfrontation und Aufrüstung. Wie können Friedensbewegung und Gewerkschaften, wie kann die politische Linke reagieren? Gerade erschienen: Ingar Solty, «Trumps Triumph? Gespaltene Staaten von Amerika, autoritärer Staatsumbau, neue Blockkonfrontation» (VSA Verlag, 2025).
15:00 Uhr | Kaffeepause
15:30 Uhr | Podium «Friedenspolitik im Spannungsfeld» - Mit: Bernd Riexinger (MdB Die Linke), Ingar Solty & Ulrike Eifler
17:00 Uhr | Ende der Veranstaltung
Organisatorisches
Die Zahl der Teilnehmenden ist aus Platzgründen beschränkt. Daher bitten wir um verbindliche Anmeldung unter bawue@rosalux.org oder unter obigem Anmeldelink. Für Getränke, Snacks und Mittagessen bitten wir um eine Kostenbeteiligung in Höhe von 10 Euro.
Anfahrt mit ÖPNV: von Stuttgart Hbf mit U9 bis Schwab-/Bebelstraße.
Die Theodor Bergmann Lectures
Mit den jährlichen «Theodor Bergmann-Lectures» erinnern wir an unseren im Juni 2017 in Stuttgart verstorbenen Genossen und Wissenschaftler und unseren Ehrenvorsitzenden Theodor Bergmann. In diesem Jahr wollen wir auch an unsere im Dezember 2023 verstorbene Freundin, Ratgeberin und Gewerkschafterin Sybille Stamm erinnern. Die Lectures richten sich an einen Personenkreis, der an vertiefter Diskussion linker Zukunftsperspektiven interessiert ist, insbesondere an all jene Menschen, die frisch in linken Zusammenhängen aktiv geworden sind, in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, aber auch in Parteistrukturen und Vorständen.
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