Erinnerungsarbeit in Kirchheim und Nürtingen
Im Jahr 1944 rettet die mutige Mutter des 7jährigen Walter ihrem Mann Karl Gerber, Häftling im KZ Ravensbrück, das Leben. Wie durch ein Wunder gelingt es ihr, in den Außenbereich des KZ vorgelassen zu werden und dem Todkranken Medikamente zukommen zu lassen. Walter, ein waches Kind, wird Zeuge.
Der Vater, vor 1933 Mitglied der Kommunistischen Partei, in Nürtingen aktiv, überlebt nach einem Martyrium in unterschiedlichen Gefängnissen und Konzentrationslagern den Krieg. Nach dem Krieg schreibt er ein «Lagerbuch» über seine Erlebnisse als Häftling. Die traumatische Haftzeit und das entwürdigende Ringen um Anerkennung als Geschädigter und um Wiedergutmachung belasten ihn und auch die Familie schwer Er wird vorzeitig invalidisiert und entwickelt seine künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Es entsteht u.a. ein Kosmos von Bleistiftzeichnungen,
Die Gedenkinitiative für die Opfer und Leidtragenden des Nationalsozialismus in Nürtingen hat auch Karl Gerbers Leben und Leiden öffentlich sichtbar dokumentiert .
Für den Kirchheimer Walter Gerber bedeutet Erinnerungsarbeit: mit wachem Blick die Gegenwart und die Zukunft im Auge haben, aufklären über die Entstehung, die Auswirkungen und die Fortdauer faschistischer und rechtsextremistischer gesellschaftlich politischer Strukturen und politische Konsequenzen daraus ziehen.
Veranstalter: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Esslingen Nürtingen, Gedenkinitiative für die Opfer und Leidtragenden des Nationalsozialismus in Nürtingen Evangelisches Bildungswerk im Kreis Esslingen Katholische Erwachsenbildung, Kreis ES, Rosa-Luxemburg- Club Kirchheim
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