17. Dezember 2022 Film Europa Passage

Film & Gespräch mit Andrei Schwartz

Information

Veranstaltungsort

Tyroler Kino
Postplatz 9
73230 Kirchheim unter Teck

Zeit

17.12.2022, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht, Osteuropa

Zugeordnete Dateien

Dokumentarfilm
Regie: Andrei Schwartz, Deutschland
2022, Länge: 90 Min.

Kinokarten direkt über die Kinobetriebe Frech zum Preis von 5,00 €.

Wir alle kennen sie, die Menschen, die vor dem Drogerie-, Supermarkt oder vor der Kirche sitzen und betteln. Meist über mehrere Monate jeden Tag am gleichen Ort, bis sie plötzlich wieder weg sind.

Aber wer sind diese Menschen, woher kommen sie und wohin verschwinden sie dann wieder? Was bringt sie dazu, bei jedem Wetter auf
der Straße zu sitzen und zu betteln? Der Filmemacher Andrei Schwartz geht dieser Frage nach und begleitet in seinem Dokumentarfilm EUROPA PASSAGE über einen Zeitraum von 5 Jahren das Leben einer Gruppe von Roma, die dauerhaft zwischen Hamburg und ihrem rumänischen Heimatdorf Namaiesti pendeln.

Mangels Arbeit in Rumänien verdienen sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder mit Betteln in Hamburg. Sie schlafen unter Brücken und
in Parks, in ständiger Angst entdeckt und vertrieben zu werden. Für die städtischen Behörden gelten sie als «freiwillige Obdachlose», der Zugang zu den Notprogrammen bleibt ihnen sogar im Winter verwehrt. Alle paar Monate fahren sie heim, zurück zu ihren Kindern und Verwandten. Um zu verstehen, warum sie ihre Liebsten für Einnahmen von ein paar Euro am Tag zurücklassen, begleitet der Film sie zurück in ihr Heimatdorf Namaiesti. Wir erleben mit, wie hart die Bedingungen vor Ort sind und erfahren, dass diese Migration auch eine Folge der Wende ist, seit der es in der Region weder Arbeitsplätze noch eine Perspektive gibt.

Die zwei Hauptprotagonisten Maria und Tirloi sind die einzigen, die es im Laufe der Jahre geschafft haben, sich ein Stück Normalität aufzubauen. Sie bilden die Brücke zwischen den beiden Welten: Er hat Arbeit, sie geht noch immer betteln. Sie können ihre Enkelin zu sich holen, die als erste in der Familie lesen und schreiben lernt. Doch der Aufstieg hat seine Schattenseiten – er führt zu Neid und Konflikten mit den anderen Dorfbewohnern und zu einer Entfremdung zwischen den beiden. Denn – wie Regisseur Andrei Schwartz resümiert – «alles hat seinen Preis». Ein Film über Menschen, die kaum eine Chance haben, und trotzdem versuchen, das Beste daraus zu machen. Und über den Preis, den sie dafür zahlen müssen.

Nach der Vorführung des Films findet ein Filmgespräch mit Filmemacher Andrei Schwartz statt.

 


Stimmen zum Film
»Ein berührendes Porträt von Menschen, die jeder Widrigkeit trotzen und versuchen, sich ein Stück Normalität aufzubauen.«
www.dokfest-muenchen.de

»Eine einfühlsame Dokumentation über ein schweres Leben, alles andere als leicht verdient.«
3Sat Puzzle vom 1.4.22

»Für einige ist Betteln das Sprungbrett«
Interview von Marc Widmann in DIE ZEIT, # 18 vom 28. APRIL 2022, Hamburg-Ausgabe und CHRIST & WELT

»A black humour runs through the doc. Although their lives are grim, the protagonists still have the ability to laugh at their own plight.«
Geoffrey Macnab, Business Doc Europe

Veranstaltung des Rosa Luxemburg Club Kirchheim Teck in Kooperation mit der Bruderhaus Diakonie - Stiftung Gustav Werner und Haus am Berg

Standort

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Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090