Nach neun Jahren Gefängnis, KZ und einem «Todesmarsch» durchs Erzgebirge wurde Willi Bleicher vor 80 Jahren befreit, kurz vor Kriegsende. Im heutigen Willi-Bleicher-Haus hat der langjährige Leiter der IG Metall in Baden-Württemberg später die großen Nachkriegsstreiks (1963 und 1971) organisiert.
Jetzt hat Hermann Abmayr im Schmetterling Verlag ein Buch mit Bleicher-Texten (460 Seiten; 24,80 €) herausgegebenen, in dem erstmals die erhalten gebliebenen Briefe aus dem Gefängnis und dem KZ veröffentlicht werden, außerdem Reden und Interviews, in denen Bleicher über sein Leben in der Zeit der Weimarer Republik, der NS-Diktatur und in den Nachkriegsjahren berichtet.
Bleicher erklärte immer wieder, der Schoß sei fruchtbar noch. Eine Warnung, die heute kaum aktueller sein könnte.
Hermann Abmayr stellt das Buch am 8. Mai vor und präsentiert dabei auch einige neue Dokumente und Bilder. Zum Abschluss wird der 60-minütige Dokumentarfilm «Wer nicht kämpft, hat schon verloren – Willi Bleicher: Widerstandskämpfer und Arbeiterführer» gezeigt.
Hermann Abmayr arbeitet seit vielen Jahren als Journalist, Filmemacher und Buchautor. Zuletzt hat er das Buch «Stuttgarter NS-Täter» herausgegeben. Im Schmetterling Verlag ist 2021 die dritte erweiterte Auflage erschienen. Seine neueste Fernseh-Doku trägt den Titel «Eisenbahner im Widerstand».
Die Ausstellung in Stuttgart bzw. ihre Begleitveranstaltungen werden ausgerichtet von: DGB Region Stuttgart, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., EVG Stuttgart, IG Metall Stuttgart, ver.di Bezirk Stuttgart
Do., 8. Mai 2025, 16:00 Uhr - 17:30 Uhr | Karlsplatz Stuttgart
Kundgebung: «80. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg»
Mit:
◾ Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst
◾ Ulrich Schneider, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer
◾ Grußwort von Gaël de Maisonneuve, französischer Generalkonsul in Stuttgart
◾ Kurzbiografien von Verfolgten des Naziregimes, Stuttgarter Stolperstein-Initiativen
◾ Liedern des Chores Musica Lesbiana
Musikalische Umrahmung: Guttenberger Brothers (Gypsy Jazz)
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