Vortrag und Diskussion mit Simon Bödecker (Ohne Rüsung Leben e.V.)
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dauert nun schon seit mehr als eineinhalb Jahren an – und ein Ende ist nicht in Sicht. Für viele Menschen in der Ukraine bedeutet der Krieg unvorstellbares Leid. In Deutschland hat er zahlreiche Überzeugungen und Weltbilder ins Wanken gebracht. Während die ersten Monate des Krieges von intensiven Diskussionen geprägt waren, hat das öffentliche Interesse hierzulande mittlerweile jedoch nachgelassen.
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach kurz nach Beginn des Krieges von einer politischen "Zeitenwende", die wichtige Elemente der bisherigen Friedens- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik infrage stellt. Waffenlieferungen und Aufrüstung gelten vielen als die einzig möglichen Reaktionen auf den Krieg. Waffengattungen, Bündnisfragen und militärische Strategien dominieren bis heute die Debatte. Führt diese Sicht nicht dazu, dass wir andere wichtige Handlungsoptionen aus dem Blick verlieren?
Wir sollten mehr darüber sprechen, welche weiteren Möglichkeiten sich der deutschen Politik jenseits von Aufrüstung und Waffenlieferungen bieten – sowohl mit Blick auf Verhandlungen im Ukraine-Krieg als auch für die langfristige Vision einer neuen, gemeinsamen Friedens- und Sicherheitsordnung in Europa. Denn der Austausch über denkbare Handlungsoptionen der deutschen Politik kann den Blick weiten und neue Argumente für die politische Auseinandersetzung bieten.
Simon Bödecker ist hauptamtlicher Referent für Öffentlichkeitsarbeit und atomare Abrüstung bei Ohne Rüstung Leben e.V.. Die Friedensorganisation mit Sitz in Stuttgart setzt sich seit 45 Jahren für eine friedlichere Welt ein und stößt konkrete politische Veränderungen in Deutschland an – beispielsweise zur Rüstungsexportkontrolle, atomaren Abrüstung und zum Zivilen Friedensdienst.
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