4. Oktober 2020 Diskussion/Vortrag Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71: «Nur Faust, kein Kopf...»

Deutsch-Französischer Salon mit Catherine Gebhardt-Bernot und Ralf Kröner

Information

Veranstaltungsort

Kulturzentrum Merlin
Augustenstraße 72
70178 Stuttgart

Zeit

04.10.2020, 10:00 - 12:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

Kosten

Normalpreis: 5,00 €

Zugeordnete Dateien

  +++ Hinweis: Die Uhrzeit wurde von 10:00 auf 11:00 Uhr geändert +++

Weitere aktuelle Hinweise des Veranstalters unter: https://www.deutsch-franzoesische-kultur.de/veranstaltungen/salons/105-der-deutsch-franzoesische-krieg-von-1870-71-nur-faust-kein-kopf

«Nur Faust, kein Kopf... und doch siegen wir», schrieb Bismarck im August 1870 an seine Frau. Frankreich hatte Preußen im Juli den Krieg erklärt. Davor hatte es ein Tauziehen um die Kandidatur eines Hohenzollernprinzen für den spanischen Thron gegeben. Aber das war nur ein Vorwand. Die Regierungen beider Länder wollten den Krieg, um ihre Vormachtstellung auf dem europäischen Kontinent auszubauen. Und sie bekamen ihn. Frankreich war schlecht gerüstet, und die Truppen des Norddeutschen Bundes, zu denen dann auch noch die Süddeutschen stießen, hatten im Grunde keine Taktik. Sie griffen die auf Bergen im Elsass und in Lothringen verschanzten Franzosen frontal an – und siegten unter großen Verlusten, worüber sich selbst Bismarck wunderte.

Als der französische Kaiser Napoleon III. beim nordfranzösischen Städtchen Sedan mit einem Teil der französischen Truppen kapitulieren musste, wäre das der Zeitpunkt gewesen, den Krieg zu beenden: Frankreich konnte nicht mehr verhindern, dass die deutschen Länder unter Preußens Vormacht zu einem Deutschen Reich zusammengeschlossen wurden. Aber die deutschen Militärs und Politiker wollten den Gegner auch noch empfindlich schwächen, indem sie das Elsass und einen Teil Lothringens annektierten, obwohl die Mehrheit der dortigen Bevölkerung nicht deutsch werden wollte. Sie führten den Krieg bis zum bitteren Ende weiter. Die Folgen: In Frankreich ungefähr 500 000 tote Zivilisten und Soldaten, auf deutscher Seite etwas weniger als 50 000 tote Soldaten, mehr als 200 000 Kriegsversehrte auf beiden Seiten, verwüstete Dörfer und Städte in den Kriegsgebieten und ein vollkommen zerrüttetes Verhältnis zwischen den beiden Ländern, das bis in die Mitte des 20.Jahrhunderts weitere Kriege und Katastrophen nach sich zog.

In unserem Salon wollen wir an die vergessenen Seiten dieses Krieges erinnern, bewegende Zeitzeugenberichte und Zeugnisse aus Kunst und Kultur vorstellen. In der anschließenden Diskussion soll es auch darum gehen, ob es möglich gewesen wäre, den katastrophalen Lauf der europäischen Geschichte im letzten Jahrhundert zu verhindern.

Zum Deutsch-Französischen Salon des Fördervereins Deutsch-Französischer Kultur
In unseren Salons leisten Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, Fachleute und interessierte Laien vertiefende und auch kontroverse Beiträge. Anschließend hat das Publikum das Wort.

Eine Veranstaltung des Fördervereins Deutsch-Französischer Kultur Stuttgart mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Eintritt: 5,00 €

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090