Aktuelle Nachrichten https://bw.rosalux.de/ Hier finden Sie unsere aktuellen Nachrichten. de Copyright Sun, 27 Apr 2025 17:50:01 +0200 Sun, 27 Apr 2025 17:50:01 +0200 TYPO3 Aktuelle Nachrichten https://bw.rosalux.de/_assets/bcaf2df31b3031c02e4bdc5e5aed5a50/Images/Dist/Logos/logo_rss.jpg https://bw.rosalux.de/ 144 109 Hier finden Sie unsere aktuellen Nachrichten. news-53256 Wed, 26 Mar 2025 08:36:55 +0100 Rosa Luxemburg in Freiburg 1914 https://bw.rosalux.de/news/id/53256 Gedenkveranstaltung anlässlich der Friedensrede von Rosa Luxemburg in der Kunst- und Festhalle im Freiburger Stadtgarten Im März 1914 sprach die bekannte Sozialistin und Antimilitaristin Rosa Luxemburg in Freiburg gegen den Krieg. Während es in der Stadt zahlreiche Kriegsdenkmäler gibt, erinnert öffentlich nichts an Luxemburgs Friedensrede.

Dr. Jörn Schütrumpf, Autor und Historiker aus Berlin spricht hierzu am 2.4. um 19 Uhr in der Aula der Hebelschule im Stühlinger.

Veranstalter: Initiative OdE - Orte der Erinnerung Freiburg, Rosa-Luxemburg-Stiftung


Freiburg, 7. März 1914 An diesem für die Stadt denkwürdigen Samstag hielt Rosa Luxemburg, promovierte Nationalökonomin und Publizistin, in der Kunst- und Festhalle im Stadtgarten vor etwa 5000 Anwesenden eine bedeutende Rede: Sie warnte eindringlich vor der heraufziehenden Kriegsgefahr und rief dazu auf, sich nicht am »gegenseitigen Morden« zu beteiligen, sondern »in Völkerverbrüderung den Fortschritt zu fördern«. Gastgeberin war die SPD, zu deren linken Flügel Rosa Luxemburg gehörte und für die sie als Dozentin an der Parteischule in Berlin tätig war. Doch die flammende Freiburger Friedensrede war vergeblich.

Urkatastrophe 1. WK Am 4. August 1914 stimmte die SPD-Fraktion im Reichstag der Aufnahme von Kriegskrediten und damit der Mobilmachung zu. Kurz davor, am 1. August, hatte das deutsche Kaiserreich dem zaristischen Russland, und am 3. August Frankreich den Krieg erklärt. Wilhelm II. folgte damit Österreich-Ungarns Kriegserklärung an Serbien – und löste die »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« aus. Der Erste Weltkrieg kostete 17 Millionen Menschen das Leben, er hinterließ unzählige Versehrte sowie ungelöste Probleme. Die Freiburger Kunst- und Fest halle, Ort des Friedensappells, wurde von 1914–1916 zum Kriegslazarett.

Politische Biografien Schon am 5. August 1914 gründete Rosa Luxemburg die »Gruppe Internationale« (ab 1916: »Spartakusbund«), die sich 1917 der Abspaltung von der SPD, der »Unabhängigen SPD« (USPD), anschloss. Führend war hier auch der Rechtsanwalt und Reichstagsabgeordnete Dr. Karl Liebknecht, der 1916 inhaftiert wurde. Rosa Luxemburg war bereits im Februar 1915 u. a. wegen ihrer Friedensreden verhaftet worden und verbrachte bis zum Kriegsende 1918 drei Jahre und vier Monate in Gefängnissen. Am 9. November 1918 rief Karl Liebknecht die Räterepublik und Mehrheits-SPD-Mitglied Philipp Scheidemann in Berlin die »deutsche Republik« aus. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden im Zuge des »Spartakusaufstands« am 15. Januar 1919 von Mitgliedern eines rechtsradikalen Freikorps brutal ermordet.

Stadtgarten bis 1944 In Freiburg gedachte man in der Weimarer Zeit nicht weiter der pazifistischen Rede Rosa Luxemburgs. Stattdessen wurde 1925 am Nordrand des Stadtgartens »Den Helden des 113. Badischen Infanterieregiments« (Inschrift) ein Denkmal aufgestellt, eine Betonstele mit Soldatenhelm als Bekrönung. Das im Volksmund »Hutständer« genannte martialische Werk bildet eine kriegsverherrlichende Achse mit dem – 2017 wieder an den alten Platz zurückgekehrten – »Siegesdenkmal« von 1876, das nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 vor der Karlskaserne errichtet worden war. Nur etwa 14 Jahre überdauerte die Weimarer Republik: Am 31. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Im Zweiten Weltkrieg, den NS-Deutschland 1939 vom Zaun brach, starben bis zum Kriegsende 1945 über 60 Millionen Menschen, 6 Millionen fielen dem Holocaust zum Opfer. Im Freiburger Stadtgarten wurde die 1854 erbaute Kunst- und Festthalle bei der Bombardierung am 27. November 1944 zerstört, dazu zahlreiche Skulpturen, die um 1900 im Park aufgestellt worden waren.

Kunst im Stadtgarten heute Im belebten Stadtgarten erinnern weder Hinweistafel noch Kunstwerk an die zerstörte Festhalle, die fast ein Jahrhundert lang eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt eingenommen hatte. Ebensowenig wird dort der Rede Rosa Luxemburgs gedacht, die Teil gewaltiger Friedensmanifestationen im gesamten Deutschen Reich gewesen war. Stattdessen reihten sich unzusammenhängende Skulpturensetzungen aneinander: 1950 »Die Wartende« des in der NS-Zeit mit Berufsverbot belegten Künstlers Richard Engelmann, 1953 das »Erpel«-Denkmal von Richard Bampi, 2000 das »Windspiel« von Roland Phleps und im selben Jahr die vor zehn Jahren vandalisierte, seither kopflose Marmorskulptur »Ilumina« von Till Peter Otto.

Initiative Es besteht Handlungsbedarf. Doch es fehlt ein Masterplan, der u. a. die Erinnerung an Rosa Luxemburg wachhält. Seit einigen Jahren setzt sich die Initiative »Orte der Erinnerung« dafür ein, dass sie und damit auch die Festhalle wieder in das kollektive städtische Gedächtnis Freiburgs zurückkehren. In der Initiative arbeiten Historiker:innen, Kommunalpolitiker: innen, Kunst- und Kulturexpert:innen und bürgerschaftlich engagierte Menschen zusammen, die in diesem Jahr, 111 Jahre nach der Friedensrede, einen neuen Anlauf unternehmen.

Einladung In zahlreichen Städten, darunter Mannheim, Frankfurt und Berlin, wird Rosa Luxemburgs in Form von Gedenktafeln, figürlichen Denkmälern und Parkbenennungen gedacht. Wie kann der Erinnerung in Freiburg angemessen Ausdruck verliehen werden? Sie sind eingeladen, sich am 2. April nach einem Vortrag von Dr. Jörg Schütrumpf, Historiker und Experte für Leben und Werk von Rosa Luxemburg, darüber auszutauschen.

Faltblatt «Orte der Erinnerung gestalten»

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news-53149 Thu, 27 Feb 2025 07:08:07 +0100 «Ich wusste, was ich tat» https://bw.rosalux.de/news/id/53149 Ausstellung zum frühen Widerstand im Nationalsozialismus Ausstellung im Gewerkschaftshaus / Willi-Bleicher-Haus Stuttgart | Willi-Bleicher-Str. 20
Vom 13.03.2025 - 08.05.2025 jeweils von 8:00 - 20:00 Uhr

Die Ausstellung zeigt den frühen Widerstand gegen das NS-Regime bis Mitte der 1930er Jahre, aber auch auf den Kampf für Demokratie und sozialistische oder kommunistischen Zielen und gegen eine völkisch-nationalistische Rechte in der Weimarer Republik. Sie zeigt, wie Menschen sich in dieser Zeit und dann unter den Bedingungen der NS-Diktatur der NS-Bewegung entgegenstellt haben.

«Ich wusste, was ich tat», ist eine Ausstellung des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933–1945. Er wurde 1967 von ehemaligen Verfolgten und Widerstandskämpfer*innen sowie Wissenschaftler*innen in Frankfurt am Main gegründet.

Eröffnung, Finissage & Begleitveranstaltungen

Vernissage | 14. März | 18 Uhr
Eisenbahner im Widerstand
Vortrag und Film von Hermann Abmayr

Vortrag zur Ausstellung | 10. April | 18 Uhr
«Ich wusste was ich tat»
Thomas Altmeyer, Politikwissenschaftler M.A.

Finissage | 8. Mai | 19 Uhr
Willi-Bleicher:Texte eines Widerständigen
Buchvorstellung und Film von Hermann Abmayr

Die Ausstellung in Stuttgart bzw. ihre Begleitveranstaltungen werden ausgerichtet von: DGB Region Stuttgart, Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V., EVG Stuttgart, IG Metall Stuttgart, ver.di Bezirk Stuttgart

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news-53092 Wed, 12 Feb 2025 11:22:57 +0100 Friedenspolitik in gefährlichen Zeiten https://bw.rosalux.de/news/id/53092 Theodor Bergmann Lectures 2025. U.a. mit: Ingar Solty, Ulrike Eifler, Bernd Riexinger, Peter Grohmann

Samstag, 29. März, 10:00 - 17:00 Uhr | Stuttgart | Bürgerzentrum West | Bebelstr. 22

Am 24. Februar jährte sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal. Der Konflikt im Nahen Osten eskalierte mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den darauf folgenden massiven militärischen Angriffen Israels auf den Gaza-Streifen in erschreckender Weise. Mit der Präsidentschaft Donald Trumps verbinden sich Hoffnungen auf eine Beendigung des Krieges in der Ukraine auf der einen, Befürchtungen vor einer weiteren Zuspitzung bestehender und dem Entstehen neuer Konflikte und Kriege auf der anderen Seite. In dieser Gemengelage wollen wir analysieren und diskutieren, was das heißen kann: Friedenspolitik in gefährlichen Zeiten.

09:30 Uhr | Einlass - Kaffee & Brezeln

10:00 Uhr | Begrüßung und Einführung - Philipp Frey (Rosa-Luxemburg-Stiftung BW)

10:15 Uhr | «Die Hände von der Hosennaht» - Kabarettistischer Einstieg mit Peter Grohmann

10:30 Uhr | Friedenspolitik in Krisenzeiten  - Ulrike Eifler (Sprecherin der BAG Betrieb & Gewerkschaft der Linken)
Die geplante Stationierung der US-Mittelstreckenwaffen verschärft die Kriegsgefahr. Die «Zeitenwende» ist auch ein Angriff auf den Sozialstaat, die Grundrechte, die Daseinsvorsorge. Mit dem Kriegskurs wird der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar sein. Der Klimakollaps wird so beschleunigt. Ulrike Eifler ist Herausgeberin von «Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg. Zur Rolle der Gewerkschaften in der Friedensbewegung» (Verlag Westfälisches Dampfboot 2024) sowie Mitinitiatorin des Aufrufs «Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg».

11:30 Uhr | Workshops zu den Themen

  • Soll die Bildung kriegstüchtig werden? - Michael Schulze von Glaßer (Politischer Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen)
    Die Armee buhlt in der Bevölkerung um Zustimmung für Aufrüstung und Einsätze im Ausland. Vor allem bei der Jugend präsentiert sich die Bundeswehr als schlagkräftige Truppe für Abenteuersuchende. Der Politikwissenschaftler wirft einen Blick auf den «Werbefeldzug» der Bundeswehr und klärt über Hintergründe auf. Er hat mehrere Bücher über Armee-Werbung verfasst.

  • Nationale Rechte – wirkliche Friedensfreunde? - Erhard Korn & Reinhard Neudorfer (Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg)
    NPD/Heimat, AfD und andere Rechtsparteien plakatieren Friedenstauben und wollen sich als «Friedensparteien» verkaufen. Gleichzeitig fordern sie eine Reaktivierung der Wehrpflicht. Welche Strategie steckt hinter den Friedensparolen der Neuen Rechten und wie können sich Antifaschisten positionieren?

  • Militär & Klima(-krise) – Für eine Friedensökologie - Bernhard Trautvetter (Sprecher Friedensforum Essen, Mitglied Bundesausschuss Friedensratschlag)
    Während die Menschheit ökologisch um ihr Leben kämpft, bewirken Aufrüstung und Kriege wie in der Ukraine und in Gaza eine weitere Verschärfung der Klimakrise. Die Stationierung neuer Mittelstreckenraketen und andere «Abwehrsysteme», die in Angriffssysteme umgewandelt werden können, erhöhen die Gefahr eines finalen (Atom-) Krieges in Europa.

13:00 Uhr | Mittagspause - Essen

14:00 Uhr | Zeitenwende und Kriegsgefahr  - Ingar Solty (Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
In vielen Staaten vollzieht sich eine autoritäre Wende, verbunden mit einem Umbau des Staates, neuer Blockkonfrontation und Aufrüstung. Wie können Friedensbewegung und Gewerkschaften, wie kann die politische Linke reagieren? Gerade erschienen: Ingar Solty, «Trumps Triumph? Gespaltene Staaten von Amerika, autoritärer Staatsumbau, neue Blockkonfrontation» (VSA Verlag, 2025).

15:00 Uhr | Kaffeepause

15:30 Uhr | Podium «Friedenspolitik im Spannungsfeld»  - Mit: Bernd Riexinger (MdB Die Linke), Ingar Solty & Ulrike Eifler

17:00 Uhr | Ende der Veranstaltung

Organisatorisches
Die Zahl der Teilnehmenden ist aus Platzgründen beschränkt. Daher bitten wir um verbindliche Anmeldung unter bawue@rosalux.org oder unter obigem Anmeldelink. Für Getränke, Snacks und Mittagessen bitten wir um eine Kostenbeteiligung in Höhe von 10 Euro.
Anfahrt mit ÖPNV: von Stuttgart Hbf mit U9 bis Schwab-/Bebelstraße.

Die Theodor Bergmann Lectures
Mit den jährlichen «Theodor Bergmann-Lectures» erinnern wir an unseren im Juni 2017 in Stuttgart verstorbenen Genossen und Wissenschaftler und unseren Ehrenvorsitzenden Theodor Bergmann. In diesem Jahr wollen wir auch an unsere im Dezember 2023 verstorbene Freundin, Ratgeberin und Gewerkschafterin Sybille Stamm erinnern. Die Lectures richten sich an einen Personenkreis, der an vertiefter Diskussion linker Zukunftsperspektiven interessiert ist, insbesondere an all jene Menschen, die frisch in linken Zusammenhängen aktiv geworden sind, in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen, aber auch in Parteistrukturen und Vorständen.

-> Zum Flyer

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news-52796 Mon, 16 Dec 2024 13:45:00 +0100 Fakt oder Fiktion? https://bw.rosalux.de/news/id/52796 Gute Argumente gegen populäre Irrtümer. Gesprächsreihe mit Fachleuten zu aktuellen Themen In einer Online-Veranstaltungsreihe präsentieren wir Fachleute, die sich aktuellen Kontroversen – über Klimaschutz, Gesundheitswesen, Reichtum, Schienenverkehr und Mieten – stellen. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt sind Annahmen bzw. Mythen, die sich in der bundesdeutschen Gesellschaft großer Beliebtheit erfreuen.

Aber halten diese populären Mythen überhaupt den Fakten stand? Oder sind sie das Ergebnis einer Politik, die sich dem Schutz mächtiger Interessen verschrieben hat? Und wie können wir unsere Argumente schärfen, um den Verdrehungen und Lügen wirksam entgegenzutreten?

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos, kinderleicht – und äußerst bequem: Online via Zoom kann man ganz entspannt vom heimischen Sofa aus mitwirken. Und wer sich vorbereiten möchte, findet auf dieser Seite die passende Publikation zum Thema.

Die Termine:

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news-52861 Tue, 10 Dec 2024 06:42:25 +0100 Mitgliederversammlung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg https://bw.rosalux.de/news/id/52861 Am Freitag, den 6. Dezember 2024 führte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg im RLS-Regionalbüro Stuttgart ihre jährliche Mitgliederversammlung durch. Am Freitag, den 6. Dezember 2024 führte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg im RLS-Regionalbüro Stuttgart ihre jährliche Mitgliederversammlung durch.

Die Versammlung beschäftigte sich intensiv mit den Schwerpunkten der Bildungsarbeit des laufenden und den Planungen für das kommende Jahr. Zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern ist es auch 2024 wieder gelungen, ca. 130 Veranstaltungen zu realisieren und damit ca. 5.000 Teilnehmer:innen zu erreichen. Neben den langjährigen Schwerpunkten in den Bereichen «Auseinandersetzung mit Rechts», «Erinnerungspolitik und Geschichte», «Internationale Politik / Krieg & Frieden» nahmen kommunalpolitische Bildungsformate im Jahr der Kommunalwahlen in Baden-Württemberg breiten Raum ein, bei denen erfolgreich mit dem Forum Linke Kommunalpolitik in Baden-Württemberg zusammengearbeitet werden konnte. Die Profilbildung in der gewerkschaftsnahen Bildungsarbeit konnte vertieft werden.

Hier sind neben der dritten Durchführung des «Gewerkschaftsratschlags» in Karlsruhe, der unter dem Titel «Tarifbindung & gute Arbeit in der Kommune stärken» stand, insb. die Aktivitäten zum 40. Jahrestag des Kampfes um die 35-Stunden-Woche zu nennen, wozu zusammen mit ver.di und DGB Baden-Württemberg eine Tagung sowie ein Kulturprogramm stattfanden und eine selbst erstelle Ausstellung (bundesweit ausleihbar) im Stuttgarter Gewerkschaftshaus gezeigt werden konnte. Die seit 2018 jährlich stattfindenden Theodor Bergmann Lectures standen 2024 unter der Überschrift «Sozialismus als Alternative. Ökologischer und demokratischer Sozialismus als Leitbild gegen Rechts» und gingen der Frage nach, wie die Linke mit dem Leitbild eines grünen Sozialismus ein «Hoffnungsszenario» (Dieter Klein) entwerfen und popularisieren kann, das in der Lage ist, soziale Bewegungen zu verknüpfen, Kämpfe zu orientieren und den spaltenden Erzählungen der Rechten ein inklusives und solidarisches Projekt entgegenzusetzen und damit deren Einfluss in der Gesellschaft zurückzudrängen. Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Landesstiftungen waren die zusammen mit der Hellen Panke durchgeführte Bildungsreise «Alltag auf Kuba» sowie die Bildungsreise «Das rote Graz? Erfolgsfaktoren linker Kommunalpolitik» zusammen mit dem Kurt-Eisner-Verein und den jeweiligen Kommunalpolitischen Foren in Baden-Württemberg und Bayern.

2025 bietet die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg zusammen mit gewerkschaftlichen Gliederungen eine gemeinsame Busfahrt zur RLS-Konferenz  «Gewerkschaftliche Erneuerung» vom 2.-4. Mai in Berlin an. Die Theodor Bergmann Lectures sollen 2025 zum Thema «Friedenpolitik und Linke – Linke Friedenspolitik» stattfinden und versuchen, einen generationenübergreifenden Austausch linker Akteure vor Ort zu diesem Thema in Gang zu bringen. Im geschichtspolitischen Feld wird der 500. Jahrestag des Bauernkrieges in Südwestdeutschland eine wichtige Rolle spielen. Und schließlich ist geplant, eine Studie zum Thema «Wohnen» auszuschreiben, die insb. landespolitische Handlungsoptionen in diesem für viele Menschen so wichtigen Themenfeld untersuchen und konkrete Vorschläge machen soll, mit deren Hilfe leistbares Wohnen für alle Menschen (wieder) Realität werden kann.

Insgesamt konnte die Mitgliederversammlung der RLS Baden-Württemberg auf ein erfolgreiches Jahr linker politischer Bildungsarbeit in Baden-Württemberg zurück- und mit Zuversicht auf das neue Jahr vorausblicken.

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news-52347 Sun, 21 Jul 2024 07:51:49 +0200 Das rote Graz? Erfolgsfaktoren linker Kommunalpolitik https://bw.rosalux.de/news/id/52347 Bericht zu unserer Bildungsreise nach Graz und die Steiermark news-52339 Wed, 17 Jul 2024 09:42:30 +0200 Das «System Putin» und der Krieg in der Ukraine https://bw.rosalux.de/news/id/52339 Osteuropa-Experte Dr. Felix Jaitner analysiert in Ludwigsburg die Genese des russischen Autoritarismus seit den 1990er-Jahren In Ludwigsburg referierte der Osteuropaexperte Dr. Felix Jaitner auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und der Gruppe Ludwigsburg der DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen) sehr kenntnisreich über «Das System Putin und den Krieg in der Ukraine». Den Ausgangspunkt dieses bonapartistischen Regimes sieht er in der durch die ökonomische «Schocktherapie» nach der Auflösung der Sowjetunion ausgelösten Unsicherheit der Bevölkerung. Diese «Therapie» schon unter Jelzin war auch von der Metallindustrie in Baden-Württemberg massiv vorangetrieben worden, die Putin lange förderte. Widerstand gegen die wilde Privatisierung wurde unterdrückt und ein «Oligarchen-Staat» schützte die Eigentumsverhältnisse. Mit der Partei «Einiges Russland» habe Putin eine Plattform geschaffen für die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Fraktionen der Elite. Rüstung diene der Stabilisierung der Wirtschaft, deren Basis der Rohstoffexport ist. Die Sanktionen wegen des Ukrainekriegs zwängen nun zum Versuch einer «Reindustrialisierung», die mit einem zunehmend aggressiven Nationalismus gefordert wird. Andererseits destabilisiere der Krieg auch den postsowjetischen Raum – die hegemoniale Kraft sowohl Russlands als auch des Westens seien ebenso geschwächt wie Völkerrecht, die UN und Abrüstungsbemühungen.

Mit weit über 70 Personen war die Veranstaltung sehr gut besucht. Gefragt wurde nach der Rolle der russischen Kommunistischen Partei KPRF, die Jaitner eher als «Scharfmacher« des Konflikt sieht. Von Widerstand der Bevölkerung gegen den Krieg könne kaum gesprochen werden, allerdings hätten ca. 1 Million junge Menschen das Land verlassen. Westliche Waffenlieferungen stachelten den Konflikt an mit verheerenden Folgen für die Ukraine.

Auf der Seite der Rosa-Luxemburg-Stiftung sind Arbeiten von Felix Jaitner frei verfügbar:

auch sein wichtiges Buch:

Zuletzt erschien von ihm: «Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des ‹System Putin›» (VSA Verlag 2023) In dem Sammelband «Die neuen Bonapartisten» schrieb er über «Die Entstehung des Kapitalismus und das ‹Regime der Ruhe›. Bonapartismus in Russland von Jelzin bis Putin». Der Sammelband steht ebenfalls kostenfrei online zur Verfügung.

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news-52034 Wed, 15 May 2024 13:01:07 +0200 1984 - Kampf um die 35-Stunden-Woche https://bw.rosalux.de/news/id/52034 Bilder und Bericht zur Ausstellungseröffnung Am 14. Mai 2024 eröffneten wir unsere Ausstellung «1984 - Kampf um die 35-Stunden-Woche» im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus / Gewerkschaftshaus. Heidi Scharf erinnerte in der Eröffnungsrede an die Härte des Arbeitskampfes und mit welcher Unerbittlichkeit dieser von der Seite der Arbeitgeber geführt wurde - etwa durch massenhafte Aussperrungen von Beschäftigten. Die Solidarität unter den Beschäftigten, Aufklärungsarbeit in die Gesellschaft hinein, das Zusammenwirken mit anderen gesellschaftlichen Gruppen ebenso wie das breite Engagement von Kulturschaffenden im Streik waren wichtige Grundlagen dafür, dass der Arbeitskampf letztlich, wenn auch mit schmerzhaften Kompromissen, zum Erfolg geführt werden konnte. Dass der Kampf um die weitere Reduzierung der Arbeitszeit (30-Stunden-Woche als Ziel) als Kampf für mehr «Zeit für lieben, lachen, lernen, kämpfen» aktuell ist, wurde dabei ebenso deutlich. Die Rede von Heidi Scharf zur Ausstellungseröffnung findet ihr hier.

Unter dem «Motto Leben, lieben, lachen, kämpfen» stand schließlich auch das folgende Kulturprogramm. In einer multimedialen Revue erinnerten Bernd Köhler, der als Kulturarbeiter im Frühjahr 1984 mit der IG Metall-Revue «Es gibt ein Leben vor der Rente» zur Streik-Mobilisierung unterwegs war, und ewo2- das «kleine elektronische weltorchester» an die damaligen Kämpfe. Die Anwesenden wurden dabei nicht nur in die damalige Zeit zurück versetzt, sondern auch ermutigt, Kämpfe um die Arbeitszeit und für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen heute weiter zu führen.

Die Ausstellung ist bis zum 9. August 2024 im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus / Gewerkschaftshaus zu den dortigen Öffnungszeiten zu sehen (bis zum 29. Juni im 1. OG vor dem großen Saal, ab dem 1. Juli im Foyer im EG).

Am 29. Juni 2024 findet die Tagung «40 Jahre Kampf um die 35-Stunden Woche. Ein Blick zurück nach vorn» im Stuttgarter Willi-Bleicher-Haus / Gewerkschaftshaus statt: Gemeinsam mit dem DGB Baden-Württemberg, ver.di Baden-Württemberg, der Zeitschrift Sozialismus & Attac Deutschland - AG AG ArbeitFairTeilen.


«40 Jahre Kampf um die 35-Stunden-Woche: Weniger ist mehr»
UZ vom 24. Mai 2024

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news-51883 Thu, 11 Apr 2024 18:07:03 +0200 40 Jahre Kampf um die 35-Stunden-Woche https://bw.rosalux.de/news/id/51883 Ausstellung, Kulturveranstaltung und Tagung zum 40. Jahrestag der Tarifrunde für die Einführung der 35-Stunden-Woche in der westdeutschen Druck- und Metall- und Elektroindustrie 1984 Die Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg erinnert dieses Jahr mit zwei Veranstaltungen und einer Ausstellung an den Arbeitskampf um die Einführung der 35-Stunden-Woche in der westdeutschen Druck-und Metall-und Elektroindustrie im Jahr 1984.

Zum 40. Jahrestag der Streiks für die 35-Stunden-Woche wollen wir an die damaligen Arbeitskämpfe erinnern, aber auch eine Brücke schlagen ins Hier und Heute und die aktuelle Debatte zu kollektiven Arbeitszeitverkürzungen. Nicht zuletzt wollen  wir mit unseren Veranstaltungen an unsere im Dezember 2023 und April 2024 überraschend verstorbenen Kolleg/innen und Genoss/innen Sybille und Jürgen Stamm und ihre gewerkschaftspolitische Arbeit erinnern.

Der Eintritt für beide Veranstaltungen ist frei - Spenden erbeten!

14. Mai 2024 (Di.) | 18:00 Uhr | DGB-Haus Stuttgart (gr. Saal)
Ausstellungseröffnung & Kulturprogramm: «Leben, lieben, lachen, kämpfen»
Am 14. Mai 1984 begann in 14 ausgewählten Automobilzulieferbetrieben des Bezirks Nordwürttemberg/Nordbaden der Streik für die Einführung der 35-Stunden-Woche. Um 18 Uhr eröffnen wir eine Ausstellung im Stuttgarter Gewerkschaftshaus, in der wir Fotos, Dokumente und Plakate aus dem Arbeitskampf zeigen, der sich in den folgenden Wochen entspann. Im Mittelpunkt des Abends steht ein musikalisch-literarischer Streik-Rückblick aus Ton- und Textbeiträgen, Musik, Liedern sowie Foto- und Filmprojektionen.

18:00 Uhr - Eröffnung der Ausstellung«1984 - Kampf um die 35-Stunden-Woche» mit Fotos von Christa Schnepf und Martin Storz sowie Original-Plakaten, Flugblättern und sonstigen Dokumenten aus der Zeit (Ausstellungsdauer bis 9. August).

Um 19:00 Uhr startet dann das Kulturprogramm «Leben, lieben, lachen, kämpfen», zusammengestellt von Bernd Köhler («Schlauch») der im Frühjahr 1984 mit der IGM-Revue «Es gibt ein Leben vor der Rente» zur Streik-Mobilisierung unterwegs war. Später dann wie viele andere MusikerInnen, vier Wochen im «musikalischen Streikeinsatz» für die IG Metall und die Gewerkschaft Druck und Papier, bei Streikversammlungen und vor den ausgesperrten Belegschaften.

Mitwirkende: Bernd Köhler (Konzept, Gesang, Gitarre), Joachim Romeis (Geige), Laurent Leroi (Akkordeon) und Margit Romeis (Rezitation, Text und Gesang).

20:30 Uhr - Gemütliches Beisammensein und Möglichkeit für Gespräche & Austausch

29. Juni 2024 (Sa.) | 10 - 18 Uhr | DGB-Haus Stuttgart (gr. Saal)
Tagung: «40 Jahre Kampf um die 35-Stunden Woche. Ein Blick zurück nach vorn»
Am Samstag den 29. Juni 2024, dem Jahrestag des Beginns der Urabstimmung über den sogenannten «Leber-Kompromiss» (den Schlichtungsspruch des ehemaligen Verteidigungsministers und IG Bau-Steine-Erden Vorsitzenden Georg Leber), wollen wir im Stuttgarter Gewerkschaftshaus im Rahmen einer überregionalen Tagung einen Blick zurück in die Zukunft wagen:

Was kann aus dem historischen Kampf um die 35-Stunden-Woche für eine neue Arbeitszeitoffensive gelernt werden? Welche organisationspolitischen Stärken aber auch Grenzen wurden in der damaligen Streikbewegung deutlich? Was wurde für zukünftige Arbeitskämpfe gelernt? Wie wurde die gesellschaftspolitische Dimension der Forderung nach Arbeitszeitverkürzungen in den gewerkschaftlichen Kämpfen aufgegriffen? Wie könnte dies heute, beispielsweise bündnispolitisch, geschehen? Und was ist aus schlussendlichen Umsetzung der 35-Stunden-Woche zu lernen? Zu diesen Fragen wollen wir Zeitzeug:innen und jüngere Aktive gleichermaßen in den Dialog bringen. Die Tagung soll dadurch einen Brückenschlag zwischen verschiedenen Generationen der Gewerkschaftsbewegung und solidarischer Wissenschaftler:innen ermöglichen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg, DGB Bezirk Baden-Württemberg, ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg, Zeitschrift «Sozialismus» und attac-AG ArbeitFairTeilen

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