Mitmachen im Transformationsrat

Der Transformationsrat geht in seiner Arbeit von folgenden Annahmen aus:

  1. Die Klimakrise zwingt die Industrie, vor allem die Automobilindustrie mit allen Zulieferern, zu einer gewaltigen Transformation.
  2. Diese Transformation gilt es in einem umfassenden Sinne zu gestalten. Eine bloße Änderung der Antriebsformen hin zu einer Elektromobilisierung greift zu kurz. Vielmehr ist ein grundlegender sozialökologischer Systemwechsel notwendig, als Voraussetzung für eine andere Wirtschafts- und Lebensweise. Dabei kommt dem quantitativen und qualitativen Ausbau sowie der Verbilligung des Zugangs zu öffentlicher Mobilität (Busse & Bahnen) eine zentrale Bedeutung zu.
  3. Eine solch umfassende Transformation ist nur möglich, wenn die Wirtschaft in umfassenden Maße demokratisiert und die bestehenden Eigentumsverhältnisse geändert werden.
  4. Neben die Produktkonversion und die Demokratisierung auf betrieblicher Ebene muss, diese begleitend und rahmend, eine bundesweite demokratische Rahmenplanung mit klaren Vorgaben für den sozialökologischen Umbau treten. Ein wesentliches Element dieser Steuerung, das die demokratisch-parlamentarische Arena ergänzen muss, sind Wirtschafts- und Sozialräten auf allen regionalen Ebenen.
  5. Die aus der Arbeiterbewegung entspringenden Vorstellung von Wirtschafts- und Sozialräten, die in erster Linie die Vertreterinnen der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der öffentlichen Hand im Blick hatte, muss dabei erweitert werden um weitere gesellschaftliche Akteure, wie Vertreter:innen von Klimaschutzbewegung, Umwelt- und Verbraucherverbände, Sozialverbände, Wissenschaft und Kultur.

Ausgehend von diesen Annahmen, die sich ausführlicher dargelegt in den von Bernd Riexinger verfassten «Thesen zur Bildung eines regionalen Transformationsrates» finden, hat sich der Transformationsrat in seiner konstituierenden Sitzung die folgenden Arbeitsfelder als Schwerpunkte gegeben:

  1. Ausbau von Bahn und ÖPNV als Grundlage der Transformation von Mobilität
  2. Umbau der Produktion im Automobilsektor - insb. bei den kleinen und mittelständischen Zulieferern - Herausforderungen & Lösungen

  3. Mentalitätswandel für eine andere Arbeits- & Eindustriepolitik - insb. im Bereich der Automobilproduktion

Der Transformationsrat soll eigene Vorschläge für einen alternativen Pfad der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung entwickeln, in dem sowohl die Beschäftigteninteressen nach guter Arbeit und auskömmlichen Löhnen, wie die nachhaltige Sicherung unser natürlichen Lebensgrundlagen und die Verhinderung der drohenden Klimakatastrophe miteinander verbunden werden. Wir laden alle Interessierten zur Mitarbeit ein - Aktive aus Betrieb & Gewerkschaften, aus der Klimaschutzbewegung, von Umwelt- und Verbraucherverbänden, von Sozialverbände, aus Wissenschaft und Kultur. Alle an der Mitarbeit Interessierten können sich melden bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg unter bawue@rosalux.org, um weitere Informationen und Einladungen zu den Treffen des Transformationsrats zu bekommen.

Neben seinen internen Beratungen und der Formulierung eigener Positionen wirkt der Transformationsrat durch öffentliche Bildungsveranstaltungen. Einen Überblick über diese öffentlichen Bildungsveranstaltungen und dazu gehörige Materialien finden Sie hier.