5 Stimmen, ein Projektor, Gitarre, Laute, ein elektronisches Klanginstrument und ein Stuhl...
Herzliche Einladung zu einer Bild-Text- und Tonmontage über das System der Gesinnungsschnüffelei und Meinungsunterdrückung im historischen und aktuellen Kontext. Nach Texten, Liedern und Szenen von u. a. Hilde Domin, Immanuel Kant, Heinrich Böll, Ödön von Horvath und eigenen Werken.
Zum Hintergrund
Vor 50 Jahren, am 2. Oktober 1973, trat der Schiess-Erlass in Kraft, die baden-württembergische Variante des «Radikalenerlasses». Die Auswirkungen wurden von der Universität Heidelberg erforscht und 2022 veröffentlicht: «Verfassungsfeinde im Land? Der ‹Radikalenerlass› von 1972 in der Geschichte Baden-Württembergs».
Im Geleitwort schreibt die damalige Ministerin Th. Bauer: «Die Praxis (des Radikalenerlasses) führte (…) dazu, dass die Lebensentwürfe von vor allem jungen Menschen zerstört und Existenzen gefährdet wurden». Ihm «kommt in Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung zu, da die Praxis (…) hier besonders intensiv und länger als in anderen Ländern angewandt wurde. (…) Die Regelanfrage beim Verfassungsschutz (wurde) zum Normalfall».
Von 1973-1990 wurden 665.674 Bewerber für den öffentlichen Dienst vom Verfassungsschutz überprüft. Mehr als 200 wurden abgelehnt und 66 entlassen. Die Berufsverbote waren kollektives Unrecht und ein Verstoß gegen Grund- und Menschenrechte. Ein neuerlicher Versuch im Jahre 2003 konnte abgewehrt werden.
Eintritt frei!
Veranstaltung in Kooperation mit der «Initiativgruppe gegen Radikalenerlass und Berufsverbote Baden-Württemberg»
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg
E-Mail: bawue@rosalux.org
Telefon: +49 711 99797090