12. Januar 2024 Diskussion/Vortrag Kriegspropaganda, Kognitive Kriegsführung und der Krieg in der Ukraine

Wie die psychologische Kriegsführung unseren Verstand ins Visier nimmt

Information

Veranstaltungsort

Feuerwehrhaus
Goethestraße 9
72116 Mössingen

Zeit

12.01.2024, 19:30 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden, Partizipation / Bürgerrechte

Zugeordnete Dateien

Vortrag & Diskussion mit dem Propagandaforscher Dr. Jonas Tögel

Der Propagandaforscher Jonas Tögel erläutert die Hintergründe und Entstehungsgeschichte der Kognitiven Kriegsführung; vom Beginn moderner Kriegspropaganda vor 100 Jahren, über die Militarisierung der Neurowissenschaften bis hin zu Zukunftstechnologien wie Nano Robotern oder Neurowaffen. Und er zeigt, dass der Gedankenkrieg oft unbemerkt über sogenannte «Soft Power-Techniken» bereits heute stattfindet.

Dr. Jonas Tögel ist Amerikanist und Propagandaforscher. Er hat zum Thema Soft Power und Motivation promoviert und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Psychologie der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Motivation, der Einsatz von Soft-Power-Techniken, Nudging, Propaganda sowie epochale Herausforderungen des 20. und 21. Jahrhunderts. Von ihm erschien jüngst zum Thema «Kognitive Kriegsführung, Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO» (Westend Verlag 2023)

Einlass 19:00 Uhr - Eintritt frei – Spenden erbeten

Veranstaltung in Kooperation mit LiSt- Linke im Steinlachtal und VVN-BdA Tübingen-Mössingen


Aus dem Nachwort von Jonas Tögel: «Kognitive Kriegsführung, Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO» (Westend Verlag 2023)



Ein genaues Studium von Kriegen und gewaltsamen Konflikten zeigt, dass diese nie zu mehr Frieden, Glück und Gerechtigkeit führen. Anstelle von Menschenrechten und Demokratie werden durch Kriege unermessliches Leid, Zerstörung, Tod und Traumata verursacht, deren Aufar-beitung oft mehrere Generationen beschäftigt. Wenn man daher erkennt, dass Gewalt kein angemessenes Mittel zur Lösung von Konflikten ist, dann wird man Kriege entschieden ablehnen. Gleichzeitig werden diese Kriege aber nur dadurch möglich, dass man vor, während und oft noch nach Kampfhandlungen die Köpfe und Herzen der Menschen mit Propaganda manipuliert, Bevölkerungen spaltet und Hass und Abwertung (mit oft erfundenen Kriegslügen) sät. Wer Kriege ablehnt, muss daher auch Kriegspropaganda ablehnen.

Ich bin nach eingehendem Studium vieler Kriege und Propagandakampagnen davon überzeugt, dass weder Krieg oder Hard Power noch die damit verbundene Soft Power und Propaganda ein Mittel zur Konfliktlösung sind. Daher möchte ich nicht, dass ein Militärbündnis Menschen durch «fortschrittlichste Form der Manipulation» dazu bringen kann, Kriege zu unterstützen. Das trifft auf jedes Militärbündnis zu, egal ob das die NATO, das Militär Russlands oder Chinas oder sonst ein Militär auf dieser Welt ist.

Wir brauchen in Zukunft nicht noch mehr Manipulationswaffen oder Soft Ware und nicht noch mehr Gewalt. Was wir brauchen ist vielmehr ein ehrlicher, respektvoller Umgang miteinander, eine gewissenhafte Aufarbeitung von Kriegslügen, Aufklärung über Soft Power-Techniken sowie eine zwischenmenschliche Kommunikation auf Augenhöhe, ohne Gewalt und Manipulation.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090