Vortrag/Diskussion mit Dr. Alexander Bahar (Historiker, Publizist, Autor)
Im Februar/März 1921 revoltierten Matrosen und Soldaten der vor Petrograd auf der Insel Kotlin gelegenen Marinefestung Kronstadt gegen die bolschewistische Regierung in Moskau. Vielen konservativen, aber auch nominell »linken« Historikern gilt die Niederschlagung der Revolte durch die Rote Armee als der erste Sündenfall der regierenden Kommunisten und Meilenstein auf dem Weg in den Stalinismus. Laut der Sowjetregierung um Lenin und Trotzki waren die Drahtzieher und Organisatoren des Aufstands Agenten einer «Weißen Verschwörung», angeleitet von konterrevolutionären russischen Emigranten und ihren ausländischen Unterstützern. War Kronstadt der Prototyp späterer Ereignisse und Beweis für den «Verrat» der Bolschewiki an den Idealen der Revolution? Oder war die Niederschlagung des Aufstands eine «Notwendigkeit», um die Revolution gegen ihre Gegner im In- und Ausland zu verteidigen? Und welche Lehren für die Gegenwart sind daraus zu ziehen? Mit diesen Fragen wird sich der Referent in seinem Vortrag auseinandersetzen und zu ihrer Klärung auch weniger bekannte Dokumente vorstellen.
Alexander Bahar ist promovierter Historiker und Politikwissenschaftler. Veröffentlichungen u.a. «Der Reichstagsbrand. Geschichte einer Provokation» (PapyRossa, Köln 2013); «Folter im 21. Jahrhundert. Auf dem Weg in ein neues Mittelalter?» (Dtv, München 2009).
Veranstaltung des Rosa-Luxemburg-Club Heilbronn
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