Vortrag & Diskussion mit Janka Kluge über die Geschichte der Nationalsozialistischen Vernichtungs- und Siedlungspolitik
Das Ghetto in Lódź (Polen) war von 1940 bis 1944 eines der großen Sammellager des NS-Staates. Neben polnischen jüdischen Menschen wurden Deportierte aus ganz Deutschland im Ghetto Łódź festgehalten. Im September 1942 wurden auf Anordnung der Gestapo alle «unproduktiven» Menschen nach Kulmhof (Chelmo) deportiert und dort getötet. 200.000 Menschen aus dem Ghetto wurden insgesamt ermordet.
Anhand der Geschichte des Ghettos stellt Janka Kluge nicht nur die Geschichte der Vernichtung der osteuropäischen jüdischen Bevölkerung dar, sondern auch die verbrecherische Siedlungspolitik der Nazis. Łódź wurde unter dem Namen Litzmannstadt Teil des Gaus Wartheland. Hunderttausende Polen wurden in den Osten vertrieben und damit in den sicheren Tod. Gleichzeitig siedelte der NS-Staat sogenannte «deutschstämmige» Familien im Gau Wartheland an. Ab 1940 wurden gezielt über 10 000 Familien aus Württemberg gesucht, die in den Gau
umgesiedelt wurden. Mit dem Vorrücken der Roten Armee und der Befreiung Polens flohen viele der Umgesiedelten nach Deutschland und ließen sich unter anderem in Stuttgart nieder.
Janka Kluge (langjährige Sprecherin der VVN-BdA in Baden-Württemberg) hat im Frühjahr 2022 eine Recherchefahrt nach Łódź in Polen unternommen.
Eine Veranstaltung der Teck-Realschule Kirchheim unter Teck in Kooperation mit dem DGB Esslingen-Göppingen, dem Rosa-Luxemburg-Club Kirchheim und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Esslingen-Nürtingen
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