19. Juli 2023 Diskussion/Vortrag Flucht & Migration — Alternativen zur Abschottung?

Für eine humane Flüchtlingspolitik, die Menschen in Not hilft

Information

Veranstaltungsort

Jugendherberge Heilbronn
Paula-Fuchs-Allee 3
74076 Heilbronn

Zeit

19.07.2023, 19:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Migration / Flucht

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Flucht & Migration — Alternativen zur Abschottung?
Deported persons after arriving in Assamaka, 26th of March 2023 ©Alarme Phone Sahara

Vortrag & Diskussion mit Kerem Schamberger (medico international)

Flucht, Vertreibung und Migration nehmen weltweit zu. Die Ursachen sind Kriege, politische Verfolgung, Dürren und Überschwemmungen im Zuge des Klimawandels, aber auch die Zerstörung der lokalen Ökonomie und Landwirtschaft zugunsten des Profits der großen internationalen Konzerne. Die Menschen haben in ihrer Heimat keine Möglichkeit mehr, durch Arbeit ihre Existenz und die ihrer Kinder zu sichern. Die Folgen sind Hunger und eine große Perspektivlosigkeit. Sie fliehen, um ein besseres Leben zu finden. Diese Flucht wird durch nichts aufzuhalten sein, sondern massiv zunehmen. Die Länder des reichen Nordens sind die Hauptverursacher der Klimakatastrophe, die die Menschen des globalen Südens auszubaden haben.

Die EU verschärft mit Milliardenbeträgen ihre Abschottungspolitik mehr und mehr, um die Menschen fernzuhalten, unter dem Vorwand, Schleuserbanden zu bekämpfen. Die Menschen lassen sich aber nicht aussperren. Sie kommen, egal ob als einzelne oder auch als Familien, um eine Überlebens- und Lebensperspektive für sich und ihre Kinder auch unter Lebensgefahr zu schaffen. Die Folgen sind massenhaftes Sterben im Mittelmeer, in der Wüste Sahara und an vielen anderen Orten.

Die aktuellen Überlegungen der EU, Flüchtende schon an den Außengrenzen abzufangen, zu kasernieren und zurückzuschicken, sind zutiefst inhuman. Sie vertiefen die Spaltung zwischen Arm und Reich. Diese Krise stärkt in vielen EU-Ländern rechte, rechtsextreme und nationalistische Kräfte, so erfährt die AfD in Deutschland aktuell großen Zuspruch. Die herrschenden Regierungen reagieren mit weiteren Beschränkungen, weiterem Abbau des Asylrechts und weiteren Abschottungsmaßnahmen. Sie nehmen  damit den Tod Hunderter und Tausender von Flüchtlingen in Kauf. Zugleich werden immer noch und immer mehr Milliarden in eine zerstörerische Rüstung gesteckt – Mittel, die so dringend im sozialen Bereich, bei der Schaffung von Wohnungen, im Gesundheitswesen, in der Bildung für alle – für die einheimische Bevölkerung und auch die Flüchtenden - gebraucht werden.

  • Wie könnte unter diesen Umständen eine humane Migrations- und Flüchtlingspolitik aussehen, die aktuell hilft, aber auch Ursachen bekämpft?
  • Was müssen wir fordern, was ist nötig und hilft?
  • Wie bekommt man die Bevölkerung ins Boot?

Diese Fragestellung wollen wir in einem Vortrag mit Diskussion thematisieren. Dr. Kerem Schamberger, zuständig bei der NGO medico international für Flucht und Migration, war im Frühjahr im afrikanischen Staat Niger. Er hat dort beobachtet, wie sich die Lage der Flüchtlinge durch Druck der EU auf das Land massiv verschlechtert hat, ohne aber die Menschen von der Flucht abzuhalten. Was also müsste getan werden? Durch zwei kurze Beiträge, zum einen zu den Problemen, mit denen die Kommunen vor Ort hier in Deutschland kämpfen, und zum anderen Anmerkungen des Flüchtlingsrates Baden-Württembergs und ggf. einer MigrantIn wollen wir Erfahrungen aus unserem Umfeld einbeziehen.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Rosa Luxemburg Club Heilbronn, dem DGB Heilbronn, dem ver.di Ortsverein Heilbronn und Kollektiv 74 c/o Soziales Zentrum Käthe. Weitre Kooperationspartner*innen sind angefragt

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Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg

Telefon: +49 711 99797090